Warum der Black Friday in die Tonne gehört – und welche Gegenbewegungen es gibt

Eine Frau hat eine Einkaufstüte aus Papier über dem Kopf

Credit: Debora Bacheschi / Unsplash

A circular economy is based on the principles of designing out waste and pollution, keeping products and materials in use, and regenerating natural systems

Alle Jahre wieder bekleben Einzelhändler ihre Schaufenster schrill und locken mit irrsinnigen Rabatten, gleichzeitig werden im Netz Online-Marketing-Offensiven gestartet und jede/r Konsument:in wird mit Produktideen und Angeboten überschwemmt. Man könnte meinen, die Welt bestehe nur noch aus Mangel.

Black Friday in die Tonne, dafür Circular Monday feiern

Mangel an Kühlschränken, Laptops, Spielekonsolen und Espressomaschinen. Als trügen wir des Kaisers neue Kleider, wären also alle nackt. Als hätten wir nichts, aber bräuchten alles – und noch viel mehr davon. So wird es uns zumindest überall suggeriert. Das ist doch Bullshit! Die meisten von uns haben, dankenswerterweise, einen vollen Kleiderschrank, funktionierende Technikgeräte, diverse Pflegeprodukte und vor allem: einen gesunden Verstand. Der sollte uns schützen vor Kaufrausch und Überkonsum. Und er sollte uns anhalten zu Augenmaß, zur Anschaffung von hochwertiger, langlebiger Ware und zum Reparieren dieser, wenn doch mal was kaputtgeht, statt neu kaufen. Damit beschäftigt sich die Gegenbewegung des Black Fridays: Der White Monday – jetzt Circular Monday genannt.

Technik? Kauf ich gebraucht!

Wir konsumieren viel zu viel, der Earth Overshoot Day ist jedes Jahr früher, unser Planet ist ausgewrungen von unserem Überkonsum und das, obwohl einige bevölkerungsreiche Schwellenländer gerade erst einen Schub in Richtung mehr Kaufkraft bekommen. Hier setzt der Circular Monday an und fordert uns, die Verantwortung für unser Handeln zu übernehmen. Die in Schweden gegründete Bewegung will uns bewusst machen, dass wir einen Kreislauf schaffen und uns von diesem linearen Konsum, der einfach nur in die Tonne führt, trennen müssen. Bei der Kreislaufwirtschaft geht es um Teilen, Mieten, Reparieren, Ausleihen, Upcycling, Neugestaltung und Recycling. Und auch das Secondhand-Kaufen ist damit gemeint. Ich habe gerade mein Handy ersetzen müssen, nachdem mein altes iPhone 6 wirklich sechs Jahre lang ganz prima gehalten hat, nun aber leider nicht mehr zu reparieren war. Wie immer bei Technik kaufte ich mir ein gebrauchtes Handy über rebuy. Es ist ein iPhone X geworden, dass ich wieder bis zum letzten funktionierenden Tag nutzen möchte. Mein altes Telefon lasse ich jetzt fachgerecht recyclen, damit so alle Wertstoffe, die man noch aus dem alten Gerät lösen kann, wieder dem Kreislauf zugeführt werden können.  #reuse & #recycle.

Zwei linke Hände? Reparieren geht dennoch!

In den meisten Großstädten gibt es Reparatur-Cafés, wo einem geholfen wird. Zugegeben, in Corona-Zeiten mögen diese geschlossen sein. Im Zweifel kann man beispielsweise einen Aufruf bei nebenan.de, am Schwarzen Brett im Supermarkt oder auf Facebook starten und Menschen bitten, bei der Reparatur zu helfen und dafür eine eigene Dienstleistung anbieten. Vielleicht fehlt jemandem ja ein Grüner Daumen und er freut sich über ein paar Setzlinge? Und dann gibt es ja nicht nur die vielen Tutorials auf YouTube, die einem bei einfacheren Dingen wie Socken stopfen über die Runden helfen können, sondern auch die vielen Anleitungen bei iFixit. #repare

So geht ein perfekter Kreislauf – hejhej-mats

Yogis sind die Matten von hejhej-mats schon länger ein Begriff. Deren closed-loop Yogamatte hat genau den Kreislauf, den Circular Monday anspricht. Die Matten bestehen aus 1,5 kg Schnittresten, die in der Schaumstoffproduktion anfallen, werden in Deutschland hergestellt. Im Produktionsprozess werden teilweise Menschen mit Leistungseinschränkungen beschäftigt. Und versendet werden die Matten klimaneutral in bereits genutzten Verpackungen. Am Ende des Matten-Lebens werden die Matten, sofern wieder zurückgegeben, in neue Matten verwandelt. So geht Kreislauf! hejhej-mats macht auch mit bei der Gegenbewegung des Black Fridays, dem Circular Monday: „Wir unterstützen den Circular Monday, weil wir fest an die Kreislaufwirtschaft glauben. Wir selber produzieren die hejhej-mat zirkulär, sodass weder natürliche Ressourcen verwendet werden, noch neuer Abfall entsteht im Laufe der Produktion. Wir wollen der Umwelt etwas Gutes tun und Yoga mit gutem Gewissen praktizieren. Der Circular Monday ist ein super Tag, um Inspirationen für alternative Konsumwege zu sammeln.“

Pia von hejhej-mats verrätdie liebsten Reuse-Ideen des Teams:

1. Einmachgläser von Brotaufstrichen: Kann man nach dem Auswaschen für den nächsten Einkauf im Unverpackt-Laden wiederverwenden oder als Teelichthalter nutzen.

2. Wiederverwertbare Kaffee-/Teebecher (To Go): In vielen Cafés bekommt man damit sogar einen kleinen Rabatt.

3. Lunchbox: Snacks und Verpflegung für Reisen und Ausflüge bereiten wir so gut es geht vor, dann sind wir versorgt und sparen unterwegs Verpackungsmüll.

4. Kaffeefilter: Es gibt Kaffeefilter aus z.B. Stoff, die man mehrfach verwenden kann.

5. Wachstücher: Die kann man aus Baumwollstoff auch ganz leicht selbst machen und hat eine super Alternative zu Frischhaltefolie. Bienenwachs ist auch antibakteriell.

Am morgigen Samstag, den 27. November machen wir übrigens mit bei der zweiten großen Gegenbewegung zum schwarzen Freitag: dem „Kauf-nix-Tag“. Die Aktion, ursprünglich als „Buy Nothing Day“ von Vancouver in die Welt geschwappt, ruft zum freiwilligen Konsumverzicht nach dem Black Friday auf. Das inkludiert Onlinekäufe, wie stationären Einzelhandel, aber auch Supermärkte. Da ziehen wir mit und widmen uns Samstag den Dingen, die wir aussortieren und verschenken, auf Kleinanzeigen einstellen oder reparieren möchten. Jeder Cent, der morgen nicht in die Handels-Kassen gespült wird, ist ein Signal an Wirtschaft und Unternehmen.



In diesem Sinne: Happy No-Shopping!

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