Im Test: Die ShaktiMat – Akupunkturmatte bei sensibler Haut (Psoriasis, Neurodermitis)
„Tut das nicht weh?“, fragen sich wohl einige, wenn sie eine Akupressurmatte das erste Mal sehen. Denn das Hauptmerkmal besagter Matte sind über 6.000 kleine Plastikspitzen, auf die man sich mit nacktem Rücken legen oder mit bloßen Füßen stellen soll. Äh, Autsch? Ich allerdings wollte es sofort ausprobieren, schließlich bin ich fasziniert von den Nagelbetten der Fakire, von denen ich als Kind staunend das erste Mal in einem „Sindbad“-Hörspiel hörte. Ich fand das gleich so irre spannend, dass ich mit langen Nägeln aus der Werkzeugkiste ausprobierte, wie sich das wohl anfühlt für den Fakir, wenn sich die Spitze der Nägel in die Haut bohren! Gejault hab ich, weil es halt weh tat. Da wusste ich aber auch noch nicht, dass sich das Gewicht ja auch proportional verteilt, je mehr Spitzen es gibt (und Fakire haben auch keine zarte Kinderhaut). Dann ist der Schmerz nur von kurzer Dauer, bevor er in eine wohltuende Entspannung übergeht.
Wie Om Mokshanada das Nagelbrett für zu Hause erfand
Ich habe mich also voller Vorfreude in diesen „Nagelbrett“-Test gestürzt. Schließlich bin ich nicht nur seit Sindbad angefixt von der Idee, ich mag Akupressur-Massagen besonders gerne und kann sehr gut mit Druckschmerz umgehen. Hinzu kommt mein lädierter Rücken: blockierte Lendenwirbel, Halswirbel-Bandscheibenvorfall und überall leidige Verspannungen – Sitzen ist ja bekanntlich das neue Rauchen. Yoga hilft mir hier zwar, doch die ganz hartnäckigen Verspannungen konnte ich bislang nicht gänzlich lösen. Um die Shakti-Akupressurmatte bin ich deshalb schon lange herumgeschlichen. Allerdings gibt es bei mir ja noch den Faktor der ebenso lädierten Haut zu beachten. Und da stellt sich schon die Frage, ob so eine Matte bei Dermatitis, Psoriasis oder überhaupt bei sensibler Haut, die schnell auf Reize reagiert, überhaupt angeraten ist? Schließlich bohren sich 6.210 Plastikspitzen in die Haut! Probieren geht ja bekanntlich über Studieren und so freue ich mich, dass ich die ShaktiMat nun endlich ausprobieren durfte.
Nehmen wir uns doch kurz die Zeit, um zu erklären, was eine ShaktiMat überhaupt ist, was Akupressur im Körper bewirkt und was Meridiane (TMC) sind:
Als der Massagetherapeut Om Mokshanada 2007 seine Heimat Schweden hinter sich ließ, um zum Lernen und zum Studium der ayurvedischen Heilkunst nach Indien und in den Himalaya zu reisen, entdeckte er dort auch die besagten Nagelbretter, die mich in meiner Kindheit so faszinierten. Als Massagetherapeut blitzte die Idee der ShaktiMat direkt in sein Gehirn. Zurück in Schweden baute er mit Mutter Nadine das Unternehmen auf, von wo aus es sich schnell über den Erdball vergrößerte. Auch die Freunde Glenn und Stephanos, einst im trubeligen Londoner Großstadtdschungel beheimatet, entdeckten die Shaktimatten, als sie auf Weltreise waren. Zehn Jahre nach Om Mokshanadas Idee gründeten die Beiden ShaktiMat Deutschland. Heute wimmelt es von Produktkopien und Wettbewerbern im Netz, denn die Matte hat mittlerweile Kultstatus erreicht. Shakti stammt übrigens aus dem Sanskrit und bedeutet Kraft oder Energie und steht im Hinduismus für die weibliche Urkraft. Schön, oder?
Warum war Om Mokshanada aber nun ausgerechnet von der Akupressur-Matte so begeistert? Akupressur wird seit 5.000 Jahren in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) praktiziert. Es braucht nicht viel, um sich von der Kraft der Akupressur überzeugen zu können: Während man das hier liest, kann man recht einfach mal in die Vertiefung zwischen Daumen und Zeigefinger greifen und seinen Akupressurpunkt, den LI-4, suchen. Dieser gilt als Schmerzpunkt und kann beispielsweise bei Kopfschmerz rasche Linderung verschaffen, indem man den Schmerz quasi „wegdrückt“. Auch die Vertiefungen bei beiden Schläfen wird gerne massiert, wenn der Kopf schmerzt. Akupressur ist also Real Talk. Insgesamt soll es laut TCM 50 Energiebahnen im Körper geben, in denen bis zu 400 Meridiane liegen. Wenn alle Energie ungestört im Körper fließen kann, ist er gesund. Blockierte Meridiane hingegen sorgen für einen gestörten Energiefluss und damit zu Krankheiten. Simpel, aber sinnig, oder?
Ich persönlich fühle mich nach Massagen großartig, ich liebe Massagedüsen im Schwimmbad und kann mich sogar für Shiatsu-Sessel im Einkaufszentrum erwärmen – sehr zum Leidwesen meiner Teenie-Tochter. Peinlich, Mama. Ich meine, Massagen sind unfassbar gesund und hätte ich täglich eine, ich wäre wahrscheinlich wahnsinnig gesund und gut gelaunt! Ob die Matte das bei mir annähernd kann? Sie soll schließlich wie eine Akupressur wirken, nach regelmäßiger Nutzung aktiv gegen Schmerzen und Verspannungen wirken, den Energiefluss anregen und sogar die Schlafqualität erhöhen. Wohlfeile Versprechen, das sind, würde Meister Yoda dazu wohl sagen. Und wisst ihr was? Ich kann das sogar bestätigen. Trotz empfindlicher Haut. Man muss sich hier nur zu helfen wissen.
Akupressurmatten bei sensibler Haut wie Psoriasis, Dermatitis und Neurodermitis
Mit mir zusammen, und ohne das geplant zu haben, hat mein Ehemann „mitgetestet“. Und er ist tatsächlich auf der Matte nicht nur einmal eingepennt. Im Grunde ist die Anwendung nämlich völlig simpel. Ausziehen, Matte ins Bett legen, entspannte Musik hören oder eine Yoga Nidra Session starten und auf die Matte legen. Besagte 6.210 Spitzen (übrigens aus dem schadstofffreien Material, das auch für die Herstellung von LEGO-Steinen genutzt wird) piksen sich ihren Weg zu den Meridianen. Besonders gut wirkt die Matte nach einer Yoga-Session oder Training, aber auch ohne führt sie zum Entspannen. Mein Mann nutzt sie zum Beispiel gerne in den letzten ein bis zwei Stunden vor dem Schlafengehen: Dann legt er sich die Matte aufs Bett oder die Couch (die Spitzen schmerzen dann nicht ganz so stark) und kann so meist ganz gut vom Arbeitstag abschalten. In der ersten Minute kostet es schon Überwindung, liegenzubleiben und auch der Puls geht etwas nach oben. Aber dann beginnt sich der Körper zu beruhigen und die Stiche schmerzen nur noch an bestimmten Punkten wie an den Schulterblättern oder am Steißbein.
Anfänger*innen und zartbesaitete Personen sollten bei den ersten Anwendungen ein dünnes Shirt tragen – und das rate ich auch allen Menschen mit Hauterkrankungen. Denn so sehr ich die Matte genieße: Meine Haut reagiert. Bei mir ist es nicht nur die Rötung, die ist ganz normal, sie juckt ganz ordentlich nach den zwanzig Minuten Shakti. Bei nackter Haut juckt sie deutlich mehr, als wenn ich eine dünne Stofflage zwischen Haut und Piks bringe. Im Bereich der Psoriasis, bei mir im Bereich Haaransatz, habe ich sie gar nicht erst angewendet. Zur Nutzung im Nacken rollt man die Matte im Normalfall nämlich zusammen oder nutzt direkt das Shakti-Kissen, allerdings gehen die Spitzen dann mitten in den Haaransatz, dort wo viele Menschen ihre Plaques haben. No-no-no! Davon rate ich ab, entzündete Haut braucht Heilung, keine weiteren Stressfaktoren.
Besser: Ich habe den oberen Teil der Matte auf ein Balancekissen gelegt und mich mit dem Oberkörper draufgelegt. So konnte ich den Nacken erreichen, ohne den Haaransatz stressen zu müssen. Und das war dann Nacken-Verspannung-technisch pure bliss! Es gilt also, beschädigte Hautstellen zu schützen. Das geht mit Tüchern, Handtüchern oder auch angefeuchtete Wattepads, die man auf kleinere Hautareale anbringt und die kleben bleiben, bevor man sich auf die Matte niederlässt. Zur Beruhigung nach der Anwendung besprühe ich den Rücken mit Aloe-Vera-Spray (Santaverda-Lieblingsspray).
Die Anwendung an Händen und Füßen sollte ebenfalls wohldurchdacht sein – je nach Beschaffenheit der Hautstruktur und akuten Schüben. Füße gehen bei mir sehr viel besser als die Dermatitis-geplagten Handinnenflächen. Doch auch hier können ein ausrangiertes Shirt oder Tücher den Reiz mildern und so wichtige Meridiane ansprechen. Interessant an dieser Stelle: Bestimmte Meridiane können Entzündungsprozesse im Körper regulieren.
Der Shakti-Bezug ist waschbar und das sollte gerade bei sensibler Haut auch regelmäßig mit einem Sensitiv-Waschmittel geschehen. Am besten geht das in einem waschbaren Beutel.
Nachhaltigkeit und soziales Engagement von ShaktiMat
Besonders gut finde ich den sehr authentischen Nachhaltigkeitsansatz der Firma. Die Matte besteht aus 100 Prozent Bio-Baumwolle, die natürlich gefärbt wurde. Die Plastik-Spitzen sind schadstofffrei, das Innenleben besteht wiederum aus 100 Prozent recyceltem Schaumstoff. Genäht werden die Matten in liebevoller Handarbeit. Die Näherinnen aus Indien erhalten faire Löhne, bezahlten Urlaub und Weiterbezahlung bei Krankheit (schlimm, dass das nicht Standard ist!). Auch die Einhaltung von Arbeitssicherheitsstandards wird gewährleistet (dito). Des Weiteren werden soziale Projekte supportet, wie Give India, Malala Fund und FEMNET. Zudem ermöglicht das Unternehmen den Töchtern der Angestellten eine anständige Schulbildung. Schaut euch mal die Strahleaugen an:
Es gibt auch eine moderierte Facebook-Gruppe voller Shakti-Anhänger*innen. Hier wird diskutiert, welche Matte, wie aufliegend, wo am besten hilft, aber auch bei Beschwerden aller Art wird von der Community geholfen.
Fazit:
Ich liebe die Matte, Björn liebt die Matte. Als Entschleuniger, als Verspannungslöser, als PMS-Helfer. Ich frage mich, warum ich die Matte nicht schon früher besorgt habe. Einzig die Aufbewahrung ist noch nicht geklärt. Derzeit liegt sie auf den Bildbänden im Buchregal, aber das ist noch nicht ihr Stammplatz, der findet sich auch noch.
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Die Matten (in vielen verschiedenen Farben und Ausführungen), viele, viele weitere Infos rund um die Matte und um die Community gibt es auf der Website.