Meine Konsumpause zum Jahresbeginn – nachhaltiger Vermögensaufbau
Was bin ich für ein kleines Konsumopferchen. Traditionell gehe ich jeden Mittag raus – schließlich will ich wie fast jeden Tag frisch in der Büroküche für mich kochen und ja außerdem brav auf mein 7.500 täglichen Schritte kommen. Und deshalb führt mich Tag für Tag mein Weg durch die Schanze. Zum Alnatura, zu Budni, vielleicht zum Blumenladen. Und jeden Tag wandert wieder ein kleines Produkt in den Korb, das ich doch eigentlich gar nicht brauche. Aber ach so schön, so verlockend! Ein neuer Yogi Tee, ein ätherisches Kissenspray. Eine neue Getreidesorte oder doch noch die neue Handcreme?
Noch mehr verfallen, als zu vielen Lebensmitteln, bin ich Büchern. Ich. Liebe. Bücher. Ich lese rasend schnell und bin geradezu manisch. Meine liebste Zubettgehzeit? 18:30h. Weil: drei Stunden Zeit zu Lesen. Und das bedeutet viele Bücher. Ich kaufe oft gebrauchte Bücher und nutze sehr, sehr, leider sehr oft meinen Kindle-Shop oder schlendere zum Lieblingsbuchladen cohen+dobbernigg. Gut und gerne komme ich dann auf so zwei bis fünf Bücher im Monat. Im Monat! Summiert sind das. Ach, nein. Das will ich lieber gar nicht so genau wissen.
Ich bin mit meinem sehr verständnisvollen Mann übereingekommen, Bücher sind Nahrung für die Seele. So, Bio-Lebensmittel und Bücher also. Und gerne auch secondhand-Klamotten. Liest sich erstmal gar nicht schlimm, oder? Ist in der Summe aber ein ganz hübsches Sümmchen, was da so unbemerkt vom Konto fließt. Und dann kommen ja auch noch all die angesagten Abos wie Netflix, Spotify, Audible, Bookbeat, Swapfietje hinzu… Ruckizucki sind das über hundert Euro monatlich. Autsch!
Minimalismus statt Völlerei
Es liegt allerdings ein Unterschied zwischen brauchen und kompensieren. Für den kurzen Moment fühlst du dich gut, gönnst Du dir ein Gesichtsspray von Lovely Day Botanicals, der stressige Termin von vormittags ist vergessen. Ein großes Stück Kuchen tröstet über den Knatsch mit der Freundin. Kompensation in seiner reinsten Form! Damit soll jetzt erstmal Schluss sein. Die nächsten Monate übe ich mich in der Konsumpause. Bedeutet: Ich verzichte auf sämtliche Käufe abgesehen von Lebensmitteln und Produkten für die Gesundheit (Beispielsweise Kirschkernkissen, Medikamente). Kein neuer Tee, keine neuen Bücher, keine neuen Klamotten. Ach, und natürlich keine Abos. Die einzige Ausnahme: Ich kaufe mir ab Februar ein paar wenige Blumen für den Balkon. Frühlingsblumen sind für mich essentiell! Jedes Produkt, das in meinem Einkaufskorb landet, hat zuvor Ressourcen verbraucht und ist schlecht für die Umwelt. Das ist für mich ein großer Faktor. Und obendrauf möchte ich meinen Vermögensaufbau optimieren und meine Sinne schärfen, was mit meinem Geld eigentlich so über die 30 Tage passiert. Das bedeutet: mehr Investitionen für die Zukunft, als viel Klimbim im Schrank, den ich zum Jahresende doch wieder aussortiere, weil ich mein Haus von zu viel Klimbim bereinigen will! Ergo – investieren statt konsumieren.
(M)Ein guter Plan
Ich starte zunächst drei Monate mit dieser Konsumpause und beobachte meine Ausgaben (big sister ist watching you). Mein von Hochzeit&Weihnachten gut gebeuteltes Konto wird sich prima erholen, ich trinke in Ruhe meine ganzen Yogi-Tees und nutze die Zeit für das Lesen der vielen Bücher, die noch ungelesen sind. Zum Beispiel „Easy Money“ von der lieben Margarethe vom Blog Fortunalista, die mir schon Rede und Antwort stand, für meine Kolumne über Grüne Geldanlage bei MVHH. Spätestens im Februar habe ich mein Konto dann genauer im Blick. Welche Versicherung kann ich vielleicht auf einen günstigeren Tarif umstellen, welche ggf. abmelden? Was gebe ich wöchentlich an Lebensmitteln aus und was war davon vielleicht überflüssig? Sobald sich ein (hoffentlich) ordentliches Plus nach den Abzügen der gängigen Fixkosten zeigt, lege ich Geld beiseite. Gar nicht erst verführen lassen! Im dritten Monat dann visiere ich ein Ziel von X Euro Ersparnis an.
Für mich ist die Pause ein Erfolg, wenn ich mehrere hundert Euro beiseitegelegt habe. Zehn Prozent davon spende ich, der Rest wird „grün“ angelegt. In nachhaltige ETFs oder Projekte, denn mir ist es wichtig, mit meinem Geld keine Banken zu unterstützen, die die Rüstungsindustrie, Kohlekraftwerke oder Spekulationen auf Wasser oder Nahrungsmittel unterstützen. Mehr dazu habe ich in meiner Kolumne geschrieben, die ihr hier findet.
Dieser Text enthält Werbung, ist aber frei von Kooperationen.
Photocredit: Kat Yukawa/Sarah Dorweiler