Im Test: Make-up und Nagellack von gitti + 20% Rabatt!
Das Experimentieren mit Farben als Make-up ist so alt wie die Menschheit selbst. Okay, zumindest so alt wie die alt-ägyptische Kultur 2500 v. Chr. Und auch in meiner Vergangenheit muss ich tief graben, um gedanklich an meine ersten Experimente zu kommen. Ich meine, es waren quietsch-rosa Probe-Lippenstifte von Mama, die ich mir auf die Lippen klatschte und die obligatorische Schminkpuppe gab es auch.
Mit 13 begann ich fleißig die Schminktipps aus der Bravo GIRL zu befolgen, also rosa/hellblauer Lidschatten und grelles Rouge, toupierter Pony und Oililly Parfum. Ey, das waren die 90er!
Als Raver-Kind und Y2K-Twen gab es noch einige andere aus dem Ruder gelaufenen Make-up Trends. Gerne erinnere ich mich an einen Chanel Eyeshadow, der mit einer kleinen Vaseline-Portion angeliefert wurde. Magentapink und Tiefschwarz haben sich so zu einem futuristischen, komplett verschmierten Augen-Spektakel verbunden, das sich nach durchtanzter Nacht und dreimal Waschen kaum von der Haut trennen wollte. Fand ich aber todschick & damals trug man Röcke über Hosen, wir hatten also von nichts Ahnung.
Da ich aber nun viel ruhiger geworden bin, sowohl mit meinem Make-up, als dass ich konsequent auf Naturkosmetik setze, interessiere ich mich auch im Bereich Make-up logischerweise für natürliche Kosmetik. Da hatte die Industrie lange Schwierigkeiten, natürliche(re) Produkte auf den Markt zu bringen, die trotzdem gute Qualität, Farbbrillanz und Abwechslung bieten. Erdtöne und Herbstfarben gab es im Reformhaus – aber wer will das schon? Bis in den letzten Jahren endlich junge Start-ups den Markt revolutioniert haben. Wie die Marke gitti aus Berlin.
Wer ist diese Gitti und warum macht sie Nagellack?
Gitti ist eigentlich der Spitzname von Jennifer Baum-Minkus Mutter und Jennifer wiederum, man ahnt es, gründete gitti. Zuerst gab es die mittlerweile berüchtigten Nagellacke, die Jennifer zu Beginn noch selber mit Labels beklebte, verpackte und in kleinen Chargen selber verkaufte. Ihre Grundidee war einfach: Nagellacke so herzustellen, dass sie giftfrei und nachhaltig sind, ohne auf den Qualitätsanspruch zu verzichten. Dass ihre Nagellacke das auch können, hat sich rasant verbreitet, ständig waren ihre gerade erst produzierten Lacke ausverkauft. Heute sind die Lacke in allen wichtigen Publikationen von Vogue bis Brigitte zusehen sind und kaum ein/e Influencer*in zeigt den #MatchaLatteOnFleek ohne eine der gitti Farben auf den Nägeln.
Auch ich mag gitti ganz besonders und das zunächst mal aus lauter Oberflächlichkeit. Das cleane Packaging, die cleane Bildsprache, die tollen Nagellack-Farben und dann, klar, der Sustainability-Aspekt. Jenni wollte von Anfang an eine Vorreiter*innen-Rolle einnehmen und hat, statt ein bisschen hiervon und noch weniger davon wegzulassen, direkt auf eine sehr cleane Formel bei ihren Lacken gesetzt. Die 19-free Rezeptur der Lacke lässt dabei allerlei chemischen Müll weg: Formaldehyd-Freisetzer, Toluol, Phtalate, Kampfer, tierische Inhaltsstoffe, Parabene, zugesetzte Duftstoffe, Sulfonamid, Xylol, Aceton, Benzophenon-1, Benzophenon-3, Hydrochinone, Kolophonium, Mineralöle / Wachse, Mikroplastik (nach Definition der UNEP 2015), Diethylhexyladipat, EDTA, Triphenylphosphat. Das findet man so oder ähnlich gerne in konventionellen Lacken, auch den hochpreisigen.
Sehr sympathisch – und auch besonders wichtig für mich als Mittvierzigerin: gitti hat auch Models jenseits der 50. Und zwar ausgesprochen hübsche. Und dazu weiße Models, POC und BPOC-Models, männliche Models, weibliche Models, genderfluid-Models, es ist von allem was dabei. Es macht mir so viel mehr Spaß, die Produktbilder anzusehen, wenn so viel Diversität zu sehen ist.
Das Magazin Watson hat sich unlängst ziemlich kritisch mit den gitti Nagellacken auseinandergesetzt. Sowohl die Inhaltsstoffe betreffend, als die Verpackung, und die Versandverpackungen, als auch die Nagelgesundheit wurden hier auf den Prüfstand genommen. Ich finde es immer wieder erstaunlich, dass Marken, oder Menschen, die versuchen, etwas zu verändern, hart ins Kreuzverhör genommen werden. Über L’Oreal hat Watson jedenfalls noch keine Recherche gemacht. Klar, die Aussage gar kein Nagellack ist der gesündeste und nachhaltigste, die kann man so stehen lassen, doch das gilt für jedes (!) einzelne Produkt, das wir kaufen.
Nagellack came first, followed vom Make-up
Jetzt aber mal zum Punkt: gitti Nagellacke sind das eine, die breite Palette an Make-up das andere. Ich testete beides, ließ testen von meinen zwei Teenagerinnen und berichte.
Nagellacke – genau mein Ding. Ich habe eher breite Nagelplatten und trage nie lange Nägel, was eine Herausforderung für Nagellack-Pinsel sein kann. Denn zu schnell schiebt sich der Lack bei einem nicht geeigneten Pinsel auf die Fingerkuppe, was eine intensive Nachbearbeitung bedarf. Und: ich verabscheue abgerundete Pinsel, die unebenmäßig sind, sodass die Farbe sich unansehnlich chaotisch an die Nagelhaut schiebt. Der gitti Pinsel ist für mich super und in zwei, drei Strichen ist der Lack aufgetragen. Der pflanzenbasierte Lack riecht nach Lack, der wasserbasierte Lack ist hingegen geruchsneutral. Die Farbe ist gut durch-pigmentiert, sodass keine Schlieren entstehen und beim zweiten Überlackieren die Farbe ebenmäßig verteilt ist. Der große Unterschied zwischen den Lacken liegt sowohl in der Haltbarkeit als im Geruch. Die wasserbasierte Formel besteht zu 55 % aus Wasser, riecht kaum, hält aber auch nur drei Tage. Hingegen sieben bei den pflanzenbasierten Lacken mit entsprechenden Topcoat.
Was ist drin? Die Inhaltsstoffe der Lacke sind sehr transparent auf dem gitti eigenen Inhaltsstoffe Glossar dargestellt. Dabei ist zu beachten, dass gitti auch das in der Kritik stehende Nitrocellulose nutzt, aber auch ausführlich erklärt, warum.
Zurück zum Nagellack, ich habe tatsächlich schon einige auch bekannte hochwertigen natürlicheren Lacke ausprobiert und keine Marke war dabei so gut wie gitti. Ich merke wirklich keinen Unterschied zu konventionellen Marken, auch nicht zu YSL oder Chanel, die ich früher genutzt habe, wobei ich sagen muss, dass mich heute die Inhaltsstoffe abschrecken und mich der Chanel Pinsel wirklich wahnsinnig gemacht hat. Hier zahlt man eigentlich eh nur noch die Nepo-Babies, die für sie Werbung machen.
Bei gitti gibt es zur Abrundung das ganze Medi/Pedi-Programm. Von Überlacken zu Pflegeölen, Glasfeilen zur Handcreme. Allerdings habe ich davon noch nichts probiert. Ach, und: gerade erst wurde eine neue Glitzer-Edition gelauncht, die zum Sterben schön ist, Mein Favorit ist das Blau. Cosmic Baby!
Ein kritischer Punkt sei zum Lack-Fazit erlaubt & wird sich noch wiederholen: Das Packaging ist noch nicht optimal umweltfreundlich. Für Verschluss und Pinsel wird nach wie vor Kunststoff genutzt, ich wünschte mir hier eine Nachbesserung. Es gibt gute Alternativen zu Plastik, sogar Papierhülsen werden im Bereich dekorative Kosmetik genutzt. Ich bin gespannt, was gitti hier noch entwickelt.
Lipgloss, Mascara, Blush und Eye-Shadow – gitti hat sie alle
Mascara ist die Schwachstelle der natürlichen Kosmetik, da oft zu klebrig, krümelig und ranzig riechend.
Die gitti Mascara im Test: keine bösen Überraschungen. gittis Mascara ist stark pigmentiert und sättigend. Ich empfinde sie als eher schwer, weshalb ich das Bürstchen sorgfältig abstreife, bevor ich damit arbeite, um die Wimpern nicht zu verkleben. Dann aber: perfekte Wimpern. Lang, schwarz, schön. Bei mir reicht einmal bürsten. Und was ist drin? Ein Blick auf den Hautschutzengel ergab keine bösen Überraschungen, die Inhaltsstoffe sind natürlich, vegan und cruelty-free. Pluspunkt: Der Flakon ist aus Glas. Zwar ist Einweg-Glas auch keine wirklich gute Alternative zum Plastik, solange sie nicht an ein Mehrweg-System angeschlossen ist, aber Plastik bleibt halt Plastik und da ziehe ich Glas vor. Die Umverpackung aus Karton muss meinetwegen aber nicht noch sein.
Bei der Entwicklung unserer Formeln gehen wir bewusst vor: Wir verzichten auf synthetische und potenziell schädliche Inhaltsstoffe und ersetzen sie durch natürliche Alternativen. Alle gitti Produkte enthalten hochwertige Inhaltsstoffe, werden fair in der EU produziert, sind 100 % vegan und umweltfreundlich - gitti
gitti auf den Lippen
Mein Model Calli trägt den Joy Joba no. 03. & ich habe den no. 02 getestet. Der Geschmack ist gewöhnungsbedürftig und ich hau mir direkt zu viel auf die Lippen, überzeichne und die Farbe verläuft gleich in den Mundwinkeln. Ergo, das Produkt sparsam verwenden, das Gloss ist wirklich glossy und darf dezent getragen werden. Einfach alles noch mal abgeschminkt und mit weniger Elan und das Gloss sitzt geschmeidig.
Der Geschmack könnte auf die vielen enthaltenen Öle zurückzuführen sein, die das Produkt wiederum sehr pflegend machen. Die Pigmentierung ist gut, ich mag allerdings auch ganz gerne matte Lippen, für diesen Look ist das Gloss nicht geeignet. Team Juicy Lips! Die Inhaltsstoffe sind als bis zu 98,6 % natürlichen Ursprungs deklariert. Insgesamt gibt es vier Farbnuancen, sodass jede Hautfarbe sein Gloss finden kann. Die Reihe überzeugt übrigens auch die Kund*innen, die auf der jeweiligen Produktseite bewerten können. Da lohnt immer ein Blick.
Das Lyp Sinc Case ist ein Refill-Produkt, was ich sehr begrüße. Zunächst sucht man sich im Shop seine ein oder zwei Farben aus, also einzeln oder im Set zu kaufen. Das Case ist aus Aluminium und Kunststoff, aber robust und langlebig, sodass man es immer wieder refillen kann. Das Produkt gefällt mir sehr gut, sogar besser noch als das Gloss. Der Geschmack ist leicht vanillig, die Lippen fühlen sich gleich sehr geschmeidig an und je nach Lust auf Farbintensität trage ich das Produkt einzeln oder mehrfach auf. Die Textur bleibt auch nach dem mehrmaligen Auftrag sehr angenehm, die Lippen kleben nicht und ein zarter Geruch geht von dem Produkt aus. Me like! Hier haben wir 99 % natürliche Inhaltsstoffe und das Produkt kommt in drei Farbnuancen, alle drei sehr klassisch vom warmen Rotbraun bis dezentem Pink. Pluspunkte gibt es für den Umgang mit der kleinen Schwachstelle des Produkts: Um sicherzustellen, dass das Produkt eine gute Performance zeigt, mussten wir an dieser Stelle einen Kompromiss eingehen und die Refills sollten im Restmüll entsorgt werden. Wir arbeiten daran, unsere Verpackung weiter zu verbessern und vollständig recyclebar zu machen.
Der gitti eye shadow Visionist, Ring frei für Glitzer! Ich hatte es nicht erwartet, aber eine kleine Menge von dem aufzutupfenden Glitzer ergibt viel Effekt. Ich bin im Alter (Ja, I know, klingt als wäre ich 78, the Struggle is real) vorsichtig geworden mit auffälligen Farben oder Texturen, aber der Visionist no. 3 golden pearl sieht auch bei mir einfach gut aus. Und kann natürlich auch als Highlighter benutzt werden. If you know, than You know! Was ist drin? Die primären Inhaltsstoffe sind Honokiolextrakt, soll Rötungen am Augenlid reduzieren, Kornblumenwasser, soll für Feuchtigkeit sorgen und Orangenfruchtextrakt mit Antioxidantien.
Sehr überrascht hat mich der everyblush – ich hätte wetten können, ich sehe stark angemalt damit aus aber nein, Surprise, der Blush lässt sich ganz soft einarbeiten in die Haut und ergibt einen freshen Glow. Primär ist drinnen: Moos-Extrakt, soll die Hautbarriere stärken, Lactobacillus Ferment für ein starkes Hautmikrobiom und Brokkolisamenöl, zuletzt ein kleiner Star in der Hautpflege, soll die Haut regenerieren. Insgesamt 96 % natürliche Inhaltsstoffe verstecken sich in der Tube, die leider aus Aluminium ist. Das ist ein Minuspunkt, denn Aluminium ist extrem umweltschädlich in der Herstellung. Da wäre Kunststoff leider die bessere Wahl, auch wenn Aluminium sich super recyceln lässt.
Wo gibt’s die gitti Produkte:
gitti gibt es in einigen Großstädten auch in ausgewählten Shops und Parfümerien zu kaufen, eine Übersicht findet man auf der Website. Ansonsten bestellt man im easy Onlineshop. Watson hat die Verpackung kritisiert, ich denke, gitti hat hier einen guten Kompromiss gefunden, mit kleinen Boxen und Papiermaterial zum Schutz der Produkte.
What’s next bei gitti?
gitti hat unlängst auch eine Mystery Box gelauncht, in der man für eine kleinere Summe hochwertige Produkte erstehen kann, die einen viel höheren Warenwert habe. Das spricht das Konsum-Opferchen in mir sehr an. 😇
Mein Fazit zum gitti Test
Ich sage euch, wie es ist, ich mag gitti besonders gerne und bleib der Marke ewig treu. gitti schafft es, mir meine Y2K-Vibes von damals zu geben, als Schminken was Besonderes war & Dank der wirklich diversen Models fühle ich mich gut, wenn ich Glitzer auf den Augen trage. Gründerin Jennifer hat offensichtlich große Visionen und weiß, diese umzusetzen, ich bin gespannt, was das Unternehmen noch in Angriff nimmt. Ich erhoffe mir noch viele Schritte in Richtung eco-friendly. Aber schon jetzt ist mir jede/r Kund*in lieb, die auf gitti umschwenkt, statt konventionelle Luxus-Marken zu kaufen. Ich sage euch, in puncto Qualität und Erlebnis müsst ihr bei gitti keine Abstriche machen.
Und jetzt noch euer Goodie: Mit dem Rabattcode gittixjunie gibt es die nächsten vier Wochen satte 20 % Rabatt auf das gesamte Sortiment!
Ich habe die besprochenen Produkte von gitti zum Testen überlassen bekommen. Meinungen sind meine und davon unberührt. Freiwillige Werbung.