Faire Agenturen: Awake Communications aus Hamburg


Der Blick in den Showroom der Agentur Awake, man sieht einen Blumenstrauß, dahinter stehen Kosmetik-Behälter und ein grauer Stuhl

Als langjährige Kommunikationsberaterin bin ich als Bloggerin oft genervt von schlecht getexteten Pressemitteilungen, Einladungen zu random Events, unpassenden Kooperationsanfragen oder anderen Anliegen in meiner Mailbox. Ich habe den Job zwanzig Jahre gemacht, und wer mir eine Mitteilung zum Luxusevent in Dubai macht, der hat schlicht seine Hausaufgaben nicht gemacht.

Es gibt tatsächlich nur einige wenige gute Agenturen, deren Mitteilungen immer bei mir willkommen sind: weil sich die Inhalte um Produkte aus dem Bereich Nachhaltigkeit, Fair Fashion und Interieur, Naturkosmetik oder anderen ethischen Segmenten drehen.

Auf Nachhaltigkeit spezialisierte Agenturen gibt es noch nicht lange und noch nicht besonders viele. Einige davon sind fantastisch, mit anderen arbeite ich eher weniger.

Eine dieser wirklich tollen Agenturen ist Awake Communications aus Hamburg, mit Sitz im trubeligen Eimsbüttel. Gegründet und geführt wurde die Agentur von zwei Frauen, auch das ein großer Pluspunkt für mich. Awake Communications steht für starke Brands aus dem Segment Fair Fashion, Schmuck, Interieur & Kunst.

Die Gründerinnen Sarah und Geraldine haben ein ganz feines Gespür für gute Brands und Markenkommunikation, aber eben auch eine starke ethische Ader. Das vereinen sie auch im Agenturalltag, denn hier wird der Schreibtisch nicht zum Nachtleben und das Handy darf zu Hause, man glaubt es kaum, aber das geht – ausgeschaltet bleiben. Ich lasse beide an dieser Stelle von ihrer Gründung und dem Agenturalltag erzählen.


Sarah Andersen und Geraldine Kahl von Awake blicken in die Kamera, hinter ihnen sieht man  die Straße mit Verkehr

Sarah & Geraldine von Awake Communications

junieundich: Skizziert bitte beide kurz euren persönlichen Werdegang, hin zur Gründung einer eigenen, fairen Agentur

Geraldine: Sarah und ich kommen beide aus dem Fashion-Marketing & Communications Bereich. Ich habe ganz klassisch ein Volontariat in einer Berliner PR-Agentur gemacht und dann dort PR Kampagnen für Kunden aus dem Mode- und Lifestylebereich betreut. Nach einigen Wechseln in andere Kommunikationsagenturen und Branchen bin ich 2014 zur s.Oliver Gruppe gewechselt, um dort in der PR den Bereich Influencer Relations & Marketing aufzubauen. Nach meiner ersten Elternzeit kam dann die Selbständigkeit.

Sarah: Bei mir war es ganz ähnlich. Meine Leidenschaft für Events und Mode hat mich zum Volontariat in eine Hamburger PR-Agentur mit Fokus auf Mode- und Luxusbrands geführt. 2014 habe ich dann auf Unternehmensseite als Kommunikationsleitung zusammen mit meinem Team ganzheitliche Marketingstrategien realisiert. Bevor ich ein Jahr später nach Singapur ausgewandert bin. Mit neuem Mindset und einem kleinen Menschen im Gepäck kam ich zurück nach Deutschland. Nach der Elternzeit erfüllte ich mir dann zusammen mit Geraldine den Traum der Selbständigkeit.

Ich habe definitiv gelernt, mehr in uns als Geschäftsführerinnen und unsere Entscheidungen zu vertrauen – und auf das Bauchgefühl zu hören.
— Geraldine
Ein Regal mit Schuhen für Männer und Frauen in einem Raum, davor Palmenblätter

Ein Shoe-Room im Showroom!

Wenn ihr an eure Anfänge denkt, was waren die größten Herausforderungen dabei, ausschließlich auf faire und ethische Produkte und Marken zu setzen?

Geraldine: Zu Anfang war es schwierig, was Budgets anging. Responsible Brands mit innovativen Geschäftsideen hatten für die Außenkommunikation kaum Budget eingeplant. Das wurde dann mit der Zeit und einem größeren Bewusstsein für die Relevanz von PR, Digital Communications und Marketing aber besser. Es ist und bleibt aber ein Thema – gerade in diesen Zeiten, wo Budgets in einigen Unternehmen knapp sind.

Und welche Learnings konntet ihr aus diesen Herausforderungen ziehen?

Geraldine: Es kommt immer anders, als man denkt. Und man weiß nie, wofür etwas gut ist. Ich habe definitiv gelernt, mehr in uns als Geschäftsführerinnen und unsere Entscheidungen zu vertrauen – und auf das Bauchgefühl zu hören. Flexibel bleiben ist auch ein wichtiges Learning. Die Branche ist ständig im Wandel, da ist es wichtig dranzubleiben und sich entsprechend immer weiterzubilden und zu interessieren.

Auf einem Tisch liegt Schmuck in gold und silber, dahinter steht ein Tisch mit Getränken und Blumen

Ethischer (und epischer) Schmuck von Studio Maroh

Was macht eure Agentur aus, habt ihr ein Leitbild?

Geraldine: Mit AWAKE setzen wir als Kommunikations-Agentur auf Unternehmen, die modern, innovativ UND nachhaltig sind. Auf Purpose-Driven Brands, die sich auf den Weg machen und Verantwortung übernehmen. Diese begleiten wir in Sachen nachhaltige Markenkommunikation. Mit strategischer Beratung und PR-Kampagnen, Pressearbeit, Influencer Marketing und Events.

Die letzten Jahre haben den Themen Umweltschutz und ethical lifestyle zugesetzt. Was denkt ihr, wie sehen das die Medien, Stakeholder oder auch Konsument*innen und wie kann man weiter dafür sorgen, dass das Thema auf der Agenda bleibt?

Geraldine: Mein Eindruck ist: Das Thema ist bei den Unternehmen nach wie vor auf der Agenda. Das sehen wir auch an den Bemühungen sämtlicher Unternehmen, sich mehr in Richtung Nachhaltigkeit zu bewegen und (endlich) Verantwortung zu übernehmen. Ich habe das Gefühl, dass das Thema im Grunde in der Mitte angekommen ist und man daran auch nicht vorbeikommt. Es werden aber immer wieder faule Kompromisse gemacht. Zum Beispiel stellt sich immer noch die Frage: wie nicht nachhaltige Geschäftsmodelle, z.B. Fast Fashion und Ultra Fast Fashion, mit Nachhaltigkeit vereinbart werden können. Das ist meiner Meinung nach nicht möglich und da müssen wir ansetzen und Geschäftsmodelle grundlegend überdenken. Überkonsum ist ein großer Hebel. Das Verbot von Ultra Fast Fashion Anbietern wie Temu und Shein ist da ein guter erster Schritt, der weiter und breiter gedacht werden muss.

Geraldine Kahl sitzt auf einer Bank vor dem Showroom der Agentur, sie trägt grün-weiße Kleidung

🙋🏻‍♀️

Erzählt uns doch mal ein paar Insights aus eurem Agenturalltag

So hat eine Vollzeitwoche bei uns 35 Stunden, wobei die bei uns aktuell keine der Beraterinnen arbeitet. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass wir viel mehr schaffen, obwohl wir faktisch weniger Zeit bei der Arbeit sind.
— Sarah

Sarah: Mein persönlich liebstes Insight ist unsere Unternehmenskultur, die aber auch der Lage unseres Büros geschuldet ist. Da unsere Agentur ein Ladenbüro in einem angesagten Stadtteil Hamburgs ist, bekommen wir wahnsinnig viel spontanen Besuch. Viele Influencer:innen und Redakteur:innen sowie Stylist:innen leben in direkter Nachbarschaft und laufen täglich bei uns vorbei. So kommt es nicht selten vor, dass man uns vor der Tür mit einem Kaffee in der Hand beim Quatschen trifft. Und wir wissen ja, Quatschen oder besser Netzwerken ist eine der wichtigsten Zutaten für eine erfolgreiche Arbeit in unserem Bereich. Win-Win also ;-)

Kleidung hängt an zwei Kleidungsständern, auf einem Tisch steht ein Blumenstrauß

Fair Fashion Brands im Awake Communications Showroom

Ich glaube auch, ansonsten sind wir als Agentur kaum mit anderen Agenturen zu vergleichen. So hat eine Vollzeitwoche bei uns 35 Stunden, wobei die bei uns aktuell keine der Beraterinnen arbeitet. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass wir viel mehr schaffen, obwohl wir faktisch weniger Zeit bei der Arbeit sind. Außerdem haben wir sowas wie eine Gleitzeit. Jede von uns kann sich selbst einteilen, wann sie ihre Stunden am Tag arbeitet. Und wenn die Sonne in Hamburg mal den ganzen Tag scheint, gehen wir auch gern mal eine Stunde früher, wenn es der Workload zulässt. Mehr Arbeiten geht immer, muss aber nicht, wenn die Ergebnisse hervorragend bleiben. Und das sind sie. Unsere Kunden sind aktuell alle happy und sollte doch mal der Schuh drücken, sprechen wir offen und auf Augenhöhe und erarbeiten eine Lösungsstrategie, bis wieder alle zufrieden sind. Die Zusammenarbeit mit unseren Kunden macht sehr viel Spaß, eben weil sie auf Augenhöhe ist. Wir sehen uns hier nicht als Dienstleisterinnen, sondern viel mehr als Teil des Teams. Das macht einen enormen Unterschied!

Auf einem Regal mit Schuhen steht ein iPad, dass Schuhe zeigt, daneben eine Vase mit Blumen

Schuhe von Bobbies

Welches sind eure aktuellen Lieblings-Teile eurer Kund*innen?

Geraldine: Ich liebe meine Tote Bag von Bobbies. Sie ist aktuell mein täglicher Begleiter. Hier passt alles rein: Laptop, Zeitschriften, Beautycase und Snacks für die Kinder. Ein weiteres Lieblingsprodukt von mir sind die Face Care Pads von Kushel. Ich benutze diese, um mein Gesicht zu waschen und zu reinigen – Peelingeffekt inklusive!

Sarah: Ich finde bei all unseren Kunden wirklich tolle Lieblingsteile. Aber es gibt zwei bis drei Teile, die ich jeden Tag trage, wie zum Beispiel meine INASKA Leggings, in der ich jeden Tag meine Morgenroutine auf der Yogamatte starte. Es gibt für mich keine besseren Leggings. Ich habe übrigens die gleiche Bobbies Tote, wie Geraldine, nur in einer anderen Farbe und ich liebe sie mindestens genauso doll wie Geraldine ihre liebt;-), ein weiteres Lieblings-Teil ist meine Fluid-Kette von Studio Maroh, die mittlerweile schon fast zu meinem Markenzeichen geworden ist, so oft wie ich sie trage. Alessandra macht wunderbaren Schmuck für selbstbewusste Frauen.


Ihr wollt auch mal bei Awake Communications reinschnuppern? Besucht sie digital unter awake-communications.de oder bei Instagram.

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