All Hallows’ Eve: Gothic inspirierte Fair Fashion und die besten Horror-Klassiker
Ich liebe Halloween: Seit ich Kind war, und das waren immerhin die 80er, bin ich verrückt nach dieser morbiden, mystischen, unheilschwangeren, aufregenden, gruseligen Zeit, die in den Teenie-Jahren mit vielen Horrorfilmen und Popcorn gefeiert wurde. Zwar waren mir damals die spirituelle Bedeutung um diese so traditionsträchtigen Tage um den 31. Oktober und 1. November herum noch nicht bewusst; weder sagten mir Samhain, das keltische Neujahr, noch Allerheiligen nichts – aber, dass diese Zeit eine andere, ja geradezu feierliche, opulente war, das habe ich früh gespürt.
Die Maske des Roten Todes – Aubrey Beardsley
Das hat mitnichten etwas mit dem Sell-out heutiger Tage zu tun, bei dem Discounter und Fast Fashion Giganten riesige Mengen an Plastikramsch auf den Markt werfen. Eher hat die Zeit etwas Erhebendes, man sagt, jetzt ist die Zeit, wo der Schleier zwischen den Welten besonders dünn ist. Weshalb jetzt die Gelegenheit sei, seine verstorbenen Vorfahren zu ehren, ihrer zu gedenken – und mit ihnen in Kontakt zu treten. Auch aber ist es die Zeit von Grusel, von Gothic, von Morbidität; natürlich mit dem Ursprung, die bösen Geister zu vertreiben. Ach, wie ich das alles liebe!
Warum also nicht mal diese für mich so wichtigen Tage richtig auch hier zelebrieren. Mit edler Fair Fashion, gothic-inspiriert, wunderschön und außergewöhnlich – die so viel mehr hermacht als billige, chemische Polyesterfetzen. Und dazu, ganz stilecht, mit Klassikern der Horror-Literatur.
Lasst euch also von mir entführen in die Welt der Hexen, der Vampire, in die der morbiden Geschichte von Alice im Wunderland und der Legende von Sleepy Hollow. Los gehts mit den wunderlichen Pilzen von Alice …
Mary Benson: Magic Mushroom meets Alice in Wonderland
Niemand kann das Attribut „märchenhaft“ so als Kleid schneidern, wie die englische Fair Fashion Designerin Mary Benson, deren besondere Stücke ich schon unzählige Male hier gefeatured habe. Samt-Dress „Quentin“, mit den magischen Pilzen und aus smaragdgrünen Samt, entstammt dem Bohemien-Stil. Und erinnerte mich sofort an die groteske Geschichte von Alice, wie sie im Wunderland an den magischen Pilzen knabbert, um ihre Größe zu verändern, mal zu klein, mal zu riesig-groß. Zwar ist die Story um das Mädchen Alice kein Horror, doch grotesk und so abgedreht, dass ich als Kind davon schon ein bisschen Angst bekam. Aber fasziniert war. Das Original-Manuskript von „Alice Adventures under Ground“ zierten übrigens Efeuranken, in einem satten Grün, wie das smaragdgrüne Quentin. Mary Benson schneidert auf Linie, und das in Handarbeit im eigenen Studio in York. Absolut fair, sozial und nachhaltig, mit minimalen Stoffresten. Die schimmernden Fliegenpilze, der hohe Rüschenausschnitt und die Puffärmel verleihen dem Kleid ein bisschen viktorianischen Stil. Das ideale Kleid für Earth Witches. Über Mary Benson.
Die Maske des roten Todes mit Stiletto Alice
Beim Shop Wolf & Badger findet man kleine, individuelle Manufakturen, die sich mit ihren jeweiligen sozialen oder nachhaltigen Attributen vorstellen. Brand Ginissima aus Rumänien – Oh my bloody hell, Transsilvanien! – hat mich mit dem blutroten Stiletto „Alice“ gleich an meine absolute Lieblingsgeschichte von Edgar Allan Poe erinnert: die Maske des Roten Todes. Geht es opulenter, tragischer, morbider? Prinz Prospero mit seinen hedonistischen Ausschweifungen zu Zeiten der Cholera, mit seinen pompösen Schlossdekorationen und der auf Lust ausgerichteten Festen ruft geradezu nach dem Roten Tode, der sich dann auch unter seinen Gästen versteckt und ihn zu Falle bringt. Schuh Alice ist das passende Schmuckstück am Fuß, um durch die aufwändig gestalteten Schlossräume zu schreiten, immer dem Roten Tode davon. Hergestellt in einer italienischen Manufaktur, geführt in dritter Generation von Schuhmachern, unter fairen Bedingungen. Über Wolf & Badger.
Schwarzer Nebel von Natascha von Hirschhausen
Die Legende von Sleepy Hollow, und der Geist ohne Kopf, der Sage nach ein hessischer Reiter, ist eine ganz wundervolle Erzählung des amerikanischen Schriftstellers Washington Irving. Und wurde ganz hervorragend verfilmt, mit der verschrobenen Christina Ricci, die ich zu gerne in einer modernen Version des Klassikers sehen würde – im asymmetrischen Top von Natascha von Hirschhhausen. Der nicht minder wundervollen, talentierten und radikalen Fair Fashion Designerin aus Berlin. Das Stück mit dem Wasserfallausschnitt und dem fließenden, diagonalen Saum lässt sich gut in das neblige, morbide Set von Sleepy Hollow integrieren, denn jeder Schritt wirkt wie ein sich bewegender, schwarzer Nebel. Natascha von Hirschhausen achtet auf extreme Nachhaltigkeit, bei jedem Stück wird der erzeugte Abfall angezeigt, der meist bei verschwindend geringen Prozentzahlen liegt. Die Produkte werden auf Bestellung angefertigt. Über Natascha von Hirschhausen.
Witchy Boots von Bobbies
Ich gebe zu, das Buch „Cackle“ von Rachel Harrison ist (noch) kein Klassiker, die einzige Ausnahme in diesem Post. Aber ich liebe das Buch. Ergo: Die Geschichte rund um Lehrerin Annie und Hexe Sophie hat leichte und morbide Anteile, hat Spinnen und Geister, Magie und Angst. Überwesen Sophie ist überwirklich schön und makellos – Attribute, die auch auf diese rostroten Lackstiefel von Bobbies passen. Brand Bobbies mit dem unvergleichlich lässigen Chic der Parisienne hat in der neuen Kollektion allerlei passende Schuhe für alle Arten von Gothic-inspirierten Styles. Lackleder und verschiedenste Rottöne, aber auch Boots in cosmic silver, wiederum ein hervorragendes Item für alle Witches, denn Silber steht in der Magie für Schutz. Aber zurück zu den rostbraunen Boots „Laïla“, die ich mir ganz wunderbar an den makellosen Füßen der Sophie vorstellen kann, nahezu perfekt in Kombination mit Dress „Quentin“! Über Bobbies.
The Phantom of Ivy Oak
Sing once again with me, our strange duet
My power over you grows stronger yet
And though you turn from me to glance behind
The Phantom of the Opera is there
Inside your mind.
Ich bin nun mal ein Kind der 80er, natürlich gab es bei mir das „Phantom of the Opera“ hoch und runter auf – yes – Tape. Die Geschichte voll Leid, und Drama, voll Liebe und Tod ist natürlich prädestiniert für die ganz große (Opern-)Bühne. Wie auch die IVY OAK Pants LINDSEY für den ganz großen Auftritt geeignet ist. LINDSEY in Kombination dem soften Spitzen-Top ELAINA sehe ich als eine moderne Interpretation des Phantoms vor mir. Classy, sexy, secretive.
IVY OOAK ist eine dieser Brands, bei der auch VOGUE Fashionistas nicht nein zu responsible wear sagen, wichtig, weil sie damit Begehrlichkeiten bei den ihnen weit untergeordneten Modeopfern von SHEIN wecken. IVY OAK hat umfassende Nachhaltigkeitsziele, mehr dazu hier.
Bang Bang, sieben Raben!
Oh my, ist das mal wieder selbst übertroffen von der österreichischen Lingerie & Dessous-Manufaktur der Daniela Paradeis. Eigentlich alle Dessous aus ihrem Shop könnten hier Einzug finden, denn alles, was hier nachhaltig und fair hergestellt wird, ist opulent, dekadent und passt ganz wunderbar in die Welt der klassischen Horrorliteratur. Und was kann klassischer sein, als ein Märchen der Gebrüder Grimm? Beim Anblick des Bustiers „Bang Bang, Raven!“ kam mir die Geschichte der sieben Raben in den Sinn: Ein Mädchen macht sich mutig auf die Suche nach ihren sieben Brüdern, die zu Raben verwandelt wurden. Sie übersteht den kalten Mond, der ihr Fleisch fressen will und kehrt mit den sieben Brüdern zurück. Toughes Mädchen, edgy Bustier. Passt für mich wunderbar, zumal bei Daniele Paradeis veganes Leder verwendet wird. Pech gehabt, böser Mond! Bang Bang, Raven in Kombination mit Lederhose LINDSEY? Killer-Look!
Mehr zu Daniela Paradeis Nachhaltigkeit gibt es hier.
Vampire nails mit gitti
Nichts verwandelt mich so schnell in die Vampirin, die ich seit Kindheit sein möchte, wie blutrote Nägel. Allerdings esse ich weder Fleisch noch Fisch, ich bevorzuge hier also die vegane Variante, und die finde ich in meiner absoluten Lovebrand gitti. Auch gitti ist omnipräsent auf dem Blog vertreten, aber warum auch nicht: Es gibt schlicht keine bessere Marke für Nägel und Make-up auf dem Bereich eco friendly Beauty. Und was passt hier als Literatur? Obviously ist es Bram Stokers „Dracula“. Während Graf Dracula nach dem Blut der jungen Mina Murray dürstet, lackiere ich mir mit gitto no. 102 die Nägel, leide mit dem jungen Anwalt Harker, der seine Liebste retten will und schließe ab mit einem Zitat von Van Helsing: „She wants blood, and blood she must have or die.“ Well, I can relate! Über gitti.
Ich hoffe doch, du bist jetzt auch in der morbiden Stimmung angekommen. Du willst mehr? Ich schwöre auf den Song „Tear you apart“ von She Wants Revenge, aus der American Horror Story Season mit Lady Gaga. Der bringt dich endgültig um den Verstand. Anhören auf eigene Gefahr.
