Delidía: Feinstes Bio-Olivenöl, Balsamico und Fleur de Sel im Test
Religion, Kunst, Kulinarik: Die Olive, das Olivenöl und der Olivenzweig beschäftigt Menschen seit Jahrhunderten. Überall war die Frucht vertreten, von van Gogh zu Homer, bei den Olympioniken und den Athenern. Und auch bei mir: ein gern gesehener Gast.
Komisch eigentlich, dass ich als ausgemachter Foodie und Gesundheitsjunkie noch gar kein Foodthema auf dem Blog habe. Das hole ich jetzt aber gern nach, denn die erstklassigen Bio-Produkte von Delidía vereinen alles, was ich in der Küche mag. Ausgezeichnete Qualität, aus biologischer, natürlicher, fairer Herstellung und dann auch noch der minimalistische Look. Von den gesundheitlichen Vorteilen – ja, auch Salz ist gesund – gar nicht erst zu reden. Und dann natürlich: der Geschmack.
Delidía aus Berlin bietet uns eine kleine, feine Auswahl an Köstlichkeiten im Online-Shop. Und ich durfte das Aceite de olivia virgen extra, den Vinagre Balsamico und die Salz-Sorten beschnuppern, kosten und in der Küche ausprobieren.
Gesundheitsbooster Olivenöl
Dass Olivenöl allerlei gesundheitliche Vorteile mitbringt, dass die mediterrane Ernährungsform eine der gesündesten überhaupt ist und dass in zwei der „Blue Zones“ besonders viel Olivenöl verzehrt wird, ist mittlerweile gut bekannt. Olivenöl ist für seine äußerlich hautpflegenden Eigenschaften bekannt, für die vielen guten Antioxidantien, die uns von innen heraus gegen Entzündungen schützen und als Booster für unsere Herzgesundheit sowieso. Und dann ist es noch ungemein lecker. Kein italienisches, griechisches oder spanisches Gericht kommt ohne einen Spritzer Olivenöl aus, erst dieser unverwechselbare Geschmack macht aus einem einfachen Essen eine Köstlichkeit. Fruchtigkeit, eine leichte Bitternote und eine angenehme Schärfe sorgen im Zusammenspiel mit der öligen Sanftheit für so viel Aromen, dass man ansonsten ganz sparsam mit Gewürzen sein kann.
Emre Ruq I Unsplash
Das Delidía Olivenöl beziehen die zwei Gründer Matthias und Daniel aus Andalusien. Enrique, Betreiber dieser kleinen Familienfinca in achter Generation, erntet und verarbeitet die Früchte in schnellem Tempo. Zwischen Pflücken und Presse liegen nur zwei Stunden, was seinen Ölen ein unvergleichlich frisches Aroma verleiht. Seine Picual-Oliven werden auf seiner Finca in modernem Verfahren eher gemahlen, als gepresst, behalten somit ihre wertvollen Inhaltsstoffe und sind daher auch „extra nativ“, die höchste Güteklasse für Öle. Wer sich mit den komplexen Standards der EU-Verordnung zum Olivenöl näher beschäftigen mag, bitte, hier geht’s zur Verordnung.
Alles Essig? Aber ja!
Öle alleine allerdings wirken noch besser im Zusammenspiel, so eine Panzanella will auch einen Schuss gute Säure und Salz. Auch hier finde ich bei Delidía mein Küchen-Glück. Der feine helle Balsamico ersetzt bei mir genusstechnisch so ein bisschen den Wein, den ich leider nicht mehr vertrage. Denn der edle Essig stammt ebenfalls aus feinen Trauben: Der Most besteht aus süßen Ximenez- und Malbec-Trauben, die in der Sonne Andalusiens reiften. Und in den zwölf Monaten, die dieser Essig reift, lagert er in einer traditionellen Folge von Holzfässern: erst Eiche, dann Edelkastanie, Vogelkirsche, Esche und schließlich Maulbeere. Das ist ja wie bei gutem Whiskey! Und so schmeckt er eben auch, findet auch die Süddeutsche und hat einen Delidía-Balsamico in ihrer Weihnachtsstrecke vorgestellt.
Der kleine Tropfen Balsamico Bianco veredelt mir nicht nur den Burrata, sondern auch Eis. Balsamico auf Eis, noch nicht probiert? Zeit wird es. Balsamico und Erdbeeren, Balsamico und Vanille-Eis, Balsamico und weißes Schokomousse. So ein feiner Essig eignet sich für allerlei Experimente, nur Mut!
Das Salz in der Suppe: Fleur de Sel und grobes Meersalz
Mit Salz hatte das Unternehmen 2009 gestartet und Salz ist heute noch ein Bestseller. In der Großpackung, statt in kleinen Schachteln, und von bester Qualität begeistern die Salze auch Gourmet-Knospen. Fleur de Sel de Guérande ist Bestandteil einer jeden Gourmet-Küche und ist in Frankreich breit bekannt. Salzbauer Francis erntet für uns im Auftrag von Delidía – ein wunderschöner Anblick, wenn die strahlend weißen Haufen an der Atlantikküste in ihren Salzgärten liegen.
Als ob man diese salzige Brise einatmen kann, so ungefähr ist das Gefühl, wenn man die Salz-Tüte aufreißt. Und dann diese Kristalle. Knusprig, fein, das ist Salz zum Genießen. Und nein, Salz ist gar nicht so ungesund, wie es jahrelang hieß. Neuere Studien zeigen, gemäßigter Salzkonsum ist durchaus gesund. Damit ist eben die kräftige Prise Fleur de Sel gemeint, und nicht der beherzte Griff in die Chipstüte mit aller billigstem Speisesalz. Im Unterschied zum kräftigen Meersalz, das sich sogar für Beauty-Anwendungen im Badewasser eignet, sollte Fleur de Sel zum Anrichten und/oder am Tisch gereicht werden. Sonst würde dieses feine Salz ganz untergehen. Ich liebe frisch geröstetes Sauerteigbrot, mit Salz und Olivenöl beträufelt – das ist sooooo lecker. Leider überesse ich mich dann immer daran und lasse das Hauptgericht stehen. Shame on me.
Vom Fleur de Sel kann man auch hervorragend eine winzige Menge über Medjool-Datteln, dunkle geschmolzene Schokolade oder eine Prise aufs Kakao-Porridge streuen. Deliziööööööös.
Das kräftige Meersalz hingegen eignet sich wunderbar zum Kochen. Egal ob in der Toskanische Brotsuppe, zu Spaghetti Peperoncini oder zu den selbstgemachten Süsskartoffelpommes – das Salz hat mich überzeugt. Besonders gelungen finde ich die Großpackung. Warum? Weil es nachhaltiger ist. Sowohl für den Vertrieb, als für uns Zuhause. Weniger Verpackung, weniger Lieferwege und meist ist es kostengünstiger. Ich liebe Großpackungen. Und da ich dreimal täglich frische Mahlzeiten zubereite, komme ich auch super damit hin. Hier wird nichts weggeworfen. Das grobe Meersalz ist reich an Spurenelementen und Mineralien aus dem Meer. Es ist ein bisschen dunkler als das strahlende Fleur de Sel, weil es auf dem Boden des Erntebeckens liegt und somit mehr Ton und Mineralien aufnimmt. Es wird von Salzbauer Francis nach alter Handwerkstradition geerntet. Mit Holzschiebern und Holzschubkarren. Ganz schön meditativ, diese Arbeit. Was ich auch nicht wusste: Die zwei Salzsorten werden zu unterschiedlichen Tageszeiten geerntet: Das feine Fleur de Sel schöpft er nach der Mittagshitze am Abend von der Oberfläche ab – das grobe Meersalz erntet er am morgens und abends, vor und nach der Mittagshitze. Er lässt das grobe Meersalz anschließend am Beckenrand in der Atlantiksonne trocknen.
Auch zum Baden als Beautyprodukt eignet sich das grobe Salz: gerade für Menschen mit Psoriasis, wie mich, ist Meersalz wirklich der natürliche Helfer für die Krankheit. Mutter Natur knows it best!
P.S.: Wer jetzt Lust auf einen salty Talk hat: Im Podcast „Wer redet ist nicht tot“, spricht Matthias mit dem Host über Salz, Salz und nochmal Salz.
Hat es Ihnen geschmeckt? Mein Fazit zum Test von Delidía!
Ich bin ehrlich, ich mag das Fleur de Sel sehr gerne, aber das grobe Meersalz schmeckt mir wirklich ganz genauso gut. Die Prise Salz über das Kakao-Porridge war schon wirklich sehr, sehr gut.
Ich bin zwar ein ausgesprochener Foodie, aber Gourmet bin ich nicht. Ich rieche das Öl sehr gerne, es riecht herrlich frisch und fruchtig. Doch meine Nase ist leider nicht fein genug, um die Aromen nach frischem Gras oder gerade eben vom Strauch gebrochener Tomate, Kräuter oder Oliven wahrzunehmen. Aber es ist jetzt auch keine große Überraschung, wenn ich verkünde, dass das Öl sehr vollmundig und delikat schmeckt und mich komplett begeistert hat.
Klar, wenn ich hier so von der Qualität schwärme, wenn Früchte so schonend geerntet und so traditionell handwerklich verarbeitet werden, dann darf man das eben auch erwarten – und wird bei Delidía auch nicht enttäuscht. Das hat seinen Preis, keine Frage. Ich allerdings habe schon immer lieber Geld in den Bioladen getragen, mein Körper ist schließlich mein Tempel. Ich mag nur reine, hochwertige Lebensmittel konsumieren. Frisch und in Bioqualität. Ich finde es auch vollkommen legitim, Geld in ein gutes, hochpreisiges Öl zu investieren und dann vielleicht die günstige Pasta-Variante zu wählen. Aber Öl ist nun mal der Geschmacksträger, ist der „Star“ des Gerichtes. Hier ist eine Investition einfach schlau. Günstige Olivenöle aus dem Supermarkt können einfach nicht mithalten.
Und nochmal: ich liebe Großpackungen. Weshalb ich mir als Nächstes den 2,5-Liter-Kanister holen würde. Auch wenn es Luxus ist: Auch Olivenöl ist besonders gut für meine gestresste Psoriasis geeignet. Etwas vom kostbaren Öl aufgetragen hilft dank der entzündungshemmenden Eigenschaften. Auch als Kopfhaut-Öl-Packung empfinde ich es als sehr wohltuend und juckreizlindernd. Primär würde ich mir das Olivenöl aber natürlich für die Küche und den Genuss kaufen. 😉
Übrigens: Die Gründergeschichte von Delidía ist sehr sympathisch. Das kleine Unternehmen mit den großen ethischen Ambitionen gibt es schon seit 2009, als Matthias und Daniel mit Fleur de Sel in der Großpackung starteten. Mit dem Fokus auf nachhaltige Ware, sozial-faire Entlohnung und von der Umverpackung zur Vermeidung von Überschuss, einem durch und durch auf Nachhaltigkeit geprägtem Unternehmen. Das Unternehmen arbeitet zusammen mit Menschen mit Behinderungen und treibt somit Inklusion voran. I like!
