Yoga Zuhause praktizieren – worauf du achten solltest. Plus: meine liebsten Yoga-Essentials
Credit: Xenia Bluhm I YogaEasy
Ich habe Glück: Ich mochte es schon immer lieber, Yoga alleine zu Hause zu praktizieren als in einem Studio. Für mich war es nach der coronabedingten Schließung der Yoga-Studios also keine Umstellung, die Matte in unseren eigenen vier Wänden auszurollen. Auch immer mehr meiner Freund*innen stehen zunehmend auf „Yoga zu Hause praktizieren“, bringt das doch die Freiheit, dass man üben kann, wann man mag und was man mag. Wie auch sonst im Leben bringt die Freiheit auch etwas mehr Eigenverantwortung mit sich. Schließlich geht man ja nicht wie sonst in eine Yoga-Klasse, in der alles für einen vorbereitet wird. Man ist selber aufgerufen, die Yoga-Zeit für sich schön zu gestalten und dabei auch gut auf sich zu achten. Denn einfach Matte ausrollen und los turnen – das ist keine gute Idee. Zunächst solltest du dir ein paar Fragen stellen und sie für dich beantworten.
Welche, das durfte ich Merle Blankenfeld, Redakteurin bei meinem Lieblings-Yoga-On-Demand-Anbieter YogaEasy, fragen. Neben ihren Antworten zur optimalen Yoga-Praxis zu Hause, dem zu dir passenden Yoga-Stil oder der korrekten Ausführung von Asanas, gibt es von mir am Ende des Artikels noch ein paar ganz persönliche Tipps zu schönen und nützlichen Yoga-Tools.
junieundich: Worauf sollte ich besonders achten, wenn ich Yoga zu Hause praktiziere?
Merle Blankenfeld, YogaEasy: Yoga ist die Verbindung von Körper und Geist, das achtsame Sein in genau diesem Moment. Du brauchst also eigentlich nur dich selbst, deinen Körper und deine ganze Aufmerksamkeit dafür. Aber wenn du noch nie Yoga geübt hast, möchtest du dich vielleicht vorher ein wenig informieren, was auf dich zukommt. Einen kurzen Überblick über alles, was für Yoga-Anfänger wichtig ist, bekommst du hier im YogaEasy-Magazin. Einen kleinen Gesundheitscheck für Beginner findest du hier. Wenn es etwas ausführlicher sein darf: Ein prima Buch, um dich in die Welt des Yoga einzulesen, ist „Das große Buch vom Yoga“ von Anna Trökes, der wohl bekanntesten und profiliertesten deutschen Yogalehrerin. Wenn du körperliche Einschränkungen hast oder anderweitig unsicher bist, sprich am besten vorher mit deinem Arzt, ob es etwas gibt, auf das du beim Yoga achten solltest.
Wie finde ich den Yogastil, der gut zu mir passt?
Yoga ist unglaublich vielfältig – von ruhigem Yin Yoga, bei dem die Asanas lange gehalten werden und intensiv auf die Faszien wirken, über eher statisches Hatha Yoga bis hin zu dynamischem Vinyasa oder Ashtanga Yoga, bei dem du durch die fließenden Bewegungen auch aktiv dein Herz-Kreislauf-System stärkst, gibt es etwas für jedes körperliche und geistige Bedürfnis.
Was suchst du im Yoga? Geht es dir vor allem um den entspannenden Effekt, sind sanfte Yogastile wie Yin Yoga vielleicht etwas für dich. Möchtest du ein ganzheitliches Trainingsprogramm, das dich auf achtsame Art ins Schwitzen bringt, ist Power bzw. Vinyasa Yoga vielleicht etwas für dich. Im Zweifel gilt aber: einfach ausprobieren, was dir liegt! Noch mehr Infos über die einzelnen Yogastile bekommst du hier. Wichtig: Höre vor jeder Yoga-Praxis in dich hinein, was du in diesem Moment gerade brauchst. Vielleicht findest du dich normalerweise eher in ruhigen Yoga-Arten wieder, aber heute hast du das Bedürfnis, dich richtig auszupowern? Dann teste ruhig mal etwas Neues aus! Achte gut darauf, was dein Körper dir sagt.
Gibt es bestimmte körperliche Voraussetzungen, die ich für das Üben online benötige?
„Jeder Mensch kann Yoga üben, solange er atmen kann“, sagt Yoga-Guru T. Krishnamacharya. Das gilt auch für Online-Yoga. Wenn du ohne direkten Lehrer*innenkontakt übst, ist es nur wichtig, dass du besonders gut auf deinen Körper hörst. Fühlt sich die Asana gut an? Gehe ich gerade zu weit? Je länger du Yoga übst, desto stärker entwickelst du dieses Gefühl für dich und deine Bedürfnisse. Auch hier gilt aber: Wenn du unsicher bist, kläre lieber vorher ärztlich ab, ob es für dich und deine individuellen Bedürfnisse etwas zu beachten gilt.
Wie kann ich auch online auf eine korrekte Ausführung der Asanas achten?
Das Wichtigste: Hör genau hin, was die/der Lehrer*in sagt. Wenn du dich zu Beginn noch nicht so sicher in deiner Yoga-Praxis fühlst, übe doch zunächst Live-Klassen und kommuniziere dort direkt mit der/dem Lehrer*in. Wir bieten etwa mehrmals wöchentlich über Zoom Live-Stunden an. Wenn du deine Kamera während des Übens anlässt, hat die/der Lehrer*in die Möglichkeit, dich zu korrigieren, wenn du eine Asana nicht korrekt übst.
Welche Vorbereitungen sind für das Online-Yoga unerlässlich?
Ob online oder nicht – die Zeit deiner Yoga-Praxis gehört nur dir. Achte also gut darauf, dass du dich während der Stunde nur auf dich konzentrieren kannst. Teile also etwa deiner Familie mit, dass du jetzt gerne für die Dauer deiner Praxis ungestört wärst, und schalte dein Handy in den Flugmodus. Schaue am besten in der Stundenbeschreibung, ob du besondere Hilfsmittel brauchst, etwa einen Yoga-Block oder -gurt – hier funktioniert ein Buch oder ein Schal übrigens in der Regel genauso gut. Frierst du im Shavasana, deiner Endentspannung, leicht? Dann lege dir neben etwaigen Hilfsmitteln auf jeden Fall eine gemütliche Decke, einen Pullover oder warme Socken bereit. Falls du eine dynamische Sequenz üben möchtest, bereite dir am besten auch ein Glas Wasser vor, damit du zwischendurch etwas trinken kannst.
Wie kann ich eine nachhaltige Yoga-Praxis zu Hause implementieren?
Wie oft möchtest du zu Hause Yoga üben? Bedenke: Jeden Tag 15 Minuten sind effektiver als einmal die Woche 90 Minuten. Schaue also, ob du ein Zeitfenster findest, indem du täglich (Ausnahmen bestätigen die Regel) vielleicht 20 Minuten Zeit für eine kleine Yoga-Praxis findest. Wenn du diese Gewohnheit erst mal verankert hast, wird es dir auch gar nicht mehr schwerfallen – sondern du wirst dich freuen, täglich die Matte auszurollen. Überlege dir dann am besten schon vorher, was du üben möchtest. Brauchst du eher etwas Sanftes, um dich täglich zu motivieren, oder hast du das Bedürfnis, dich stärker auszupowern? Das kann natürlich von Tag zu Tag variieren. Suche dir idealerweise schon vorher aus, welche Yoga-Videos du üben oder an welcher Live-Klasse du teilnehmen möchtest. Dann kann es auf der Matte direkt losgehen!
Mehr dazu findet auch in diesem Artikel.
Ich liebe vor allem die Freiheit der Praxis Zuhause. Meine liebsten Yoga-Essentials, mit denen ich es mir richtig hübsch mache, stelle ich dir hier vor:
Credit: PR
Wüstenkrieger*in – Yoga-Leggings von Kismet Yogastyle
Mein Herz tanzt: Songs von Beautiful Chorus
Lichtspender – Kerze von Burning Buddha
Alles alkalisch, oder was? Kupfertrinkflasche von Forrest&Love
Für festen Stand – Yoga-Blöcke aus Kork von Ocen to Ocean
No Bees – no Prana. Tee von Yogi Tee
Find ich dufte: Yogamattenspray von Primavera
Auf die Matte, fertig, los – Matte von OHMat