Bücher zu Weihnachten: Politik, Demokratie und feministische Gesellschaftskritik
Ich komme nicht umhin, immer wieder zu betonen, wie dankbar ich über das Aufwachsen innerhalb einer demokratischen Gesellschaft bin. Allein, die Demokratie, mit der ich aufwuchs, bröckelt, wird abgetragen, Stein für Stein. Von Menschen, die es besser wissen sollten. Wir haben so leichten Zugriff auf Informationen und Medien wie nie zuvor und dennoch sinkt das Interesse an echten Fakten, das Vertrauen in etablierte Qualitäts-Medien sinkt. Weshalb zur nahenden Bundestagswahl vor allem ein Geschenk wirklich sinnvoll ist: Bücher.
Levitsky I Ziblatt: How Democracies die
„How Democracies die“ ist bereits vor längerer Zeit erschienen und doch brandaktuell. Wie traurig und doch: wie drängend, dieses Buch zu lesen. Nie wieder ist jetzt? Jetzt ist wieder damals. Wenn Menschen sich freiwillig für Autokratien und Regierungen entscheiden, die wie die Republikaner in ihrem „Project 2025“ verschriftlichen, welche Veränderungen sie an einer demokratischen Verfassung vornehmen wollen, dann ist jetzt nie wieder. Der Wahlsieg Trumps ist ein erschütterndes Zeugnis von dem Zerfall des demokratischen Gedankens. Wie sehr die globale Demokratie in Gefahr ist, beleuchteten die Harvard-Professoren Steven Levitsky und Daniel Ziblatt in ihren Forschungsarbeiten der letzten zwanzig Jahre. Von den europäischen 1930’er Jahren über den Zerfall der Sowjetunion bis zum Wiedererstarken der Autokratie am Beispiel Osteuropas und Südamerikas. Über Thalia.
„What we desperately need is a sober, dispassionate look at the current state of affairs. Steven Levitsky and Daniel Ziblatt, two of the most respected scholars in the field of democracy studies, offer just that.“ The Washington Post
Bauer I Fiedler: Die Methode AfD
Das Buch ist ebenso älter und auch brandaktuell. Wenn ich mir viel Mühe gebe, kann ich mich gerade so noch Protest-Wähler*innen hineinversetzen, kann Politikverdrossenheit verstehen. Die rechtsextremistische Partei AfD wählen hingegen – das bleibt meinem Gehirn einfach verwehrt. Kein Mensch, der über Verstand und ein bisschen Moral verfügt, kann die AfD wählen wollen. Nur wollen sie doch – das sogar vermehrt und durch alle gesellschaftlichen Schichten hindurch. Es bleibt uns nur, die stichhaltigen Fakten und Argumente gegen die AfD zu sammeln, um mit ihnen im Gespräch zu bleiben. Dabei hilft „Die Methode AfD“. Die Autorinnen und Kennerinnen der rechten Szene Deutschlands, Katja Bauer und Maria Fiedler, beschreiben präzise die Strategien der AfD. Von den gewollten Falschinformationen, die einzig zu dem Zweck gestreut werden, um Ängste um Leib und Wohl zu schüren, Copycat NSDAP. Zu den Tabubrüchen im Bundestag und den gewollt heftig rassistischen Tweets auf der nunmehr sowieso zur „Plattform non grata“ verkommenen Plattform „x“.
Seit vielen Jahren verbreiten die Politiker*innen der AfD Hass, Hetze, Unsicherheit und alles nur für elitäre Macht und eigenen Wohlstand.
In ihrem Buch zeigen Katja Bauer und Maria Fiedler die Strategien und Ziele der Partei auf. Wieso sich demokratische Parteien so schwertun im Umgang mit der AfD und was wir alle tun müssen, um das unfassbare Erstarken der rechtsextremistischen Partei endlich einzudämmen. Das Buch ist nicht neu, aber das Problem bleibt zäh haften. Über Buch7.
Im Klappentext zu „Schicksalsstunden einer Demokratie“ steht: „Eine Lektüre, die beklemmende Parallelen zur Gegenwart zeigt. Eine Warnung.“
Fast immer lassen sich aus dem Zurückliegenden Ableitungen treffen, und es grenzt an ein Wunder, dass wir trotz all der Intelligenz, der Daten, Fakten und Zahlen nicht bereit sind, unser Handeln anzupassen. Dabei gibt es großartig geschriebene Bücher wie dieses, das uns eindringlich zeigt, dass vermeintlich unvermeidbare Ereignisse hätten vermieden werden können. So wie es jetzt wieder einmal vor unseren Augen geschieht. Die Zeit zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg ist immer noch ein nahezu blinder Fleck bei mir, vage weiß ich um die Geschehnisse, die die Republik nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg durchleben musste. Der renommierte Historiker und Publizist Volker Ullrich schreibt fesselnd über die instabile Zeit, die schließlich den Nazis ihren Weg bereitete. Ullrich versteht das Buch als Mahnung: Wir haben es in der Hand, ob die Demokratie siegt oder scheitert. Über Thalia.
Nina Poppel: Endlich Politik verstehen
Es ist wirklich keine Schande, die Komplexität von Politik nicht durchdringen zu können. Aber sich damit gar nicht zu beschäftigen, ist eben auch keine gute Idee. Wenn Autorin Nina Poppel in ihrem Vorwort in wenigen simplen Sätzen erklärt, dass Politik eben nicht nur „die da oben“ sind, sondern Politik quasi in jedem Familiengefüge stattfindet, zeigt das, wie sehr jedes Leben eben doch von Politik beeinflusst ist. Klar, vornehmlich ist das Buch der erfolgreichen Politfluencerin (@nini_erklärt_politik) für die Generation TikTok geschrieben. Aber eben auch nicht. Gerne würde ich „Endlich Politik verstehen“ dann auch über den Gartenzaun reichen, wenn in der Nachbarschaft mal wieder gefährliches Halbwissen verbreitet wird. Fake News erkennen, nicht alles teilen, was man sieht und hinter die Desinformationskampagnen in Social Media steigen, wird beispielsweise im Buch aufgegriffen. Und wer eben davon profitiert. „Level“ nennt Poppel ihre Kapitel, was Gamingcharakter hervorrufen mag, auch die Sprache ist betont jugendlich. Doch hinter der jungen Sprache stecken knallharte Fakten, Zahlen und Daten. Und es macht mir Spaß, von Level zu Level zu springen und von der Geschichte der Europäischen Union, zur Unterscheidung von Demokratie – Autokratie – Theokratie; bis zum Level 9: „NATO, UN, G7, G20 und Co. – lets talk about Bündnisse“ zu kommen. Da bin ich tatsächlich auch nicht gut unterrichtet.
Das Buch werde ich direkt im Bekanntenkreis verschenken, und zwar nicht an Teenies. Zwar erscheint es erst Februar 2025, ist aber bereits vorbestellbar und als Gutschein auch zu verschenken.
Kolja Möller: Volk und Elite
Eines meiner Favoriten hier und selber schon im Handel bestellt: „Volk und Elite – Eine Gesellschaftstheorie des Populismus“ zeigt auf, was hinter dem Appell an „das Volk“, sich gegen „die Eliten“ zu stellen, wirklich steht. Ich werde immer ganz wahnsinnig, wann immer ich davon lese oder höre. Dieser Populismus ist doch getrieben von Strategen und was immer du laut krakelst, solltest du für dich immer genau überprüfen. Was oder wer soll diese Elite sein? Wo liegt hier die Wurzel von dieser Politikform und wie hängt das mit gesellschaftlichen Krisen zusammen, darauf finde ich in „Volk und Elite“ Antwort.
Wenn Autor Kolja Möller uns den Weg dieses Populismus vom elften Jahrhundert an skizziert, dann ist das hoffentlich ein Weg, dem heutigen Populismus und MAGA-Wahnsinn entgegenzutreten und das Wissen transformativ zu nutzen. Über Suhrkamp.
Steffen Mau: Ungleich vereint
Mein Mann ist in der DDR aufgewachsen, ich in der BRD. Beide waren wir 12, als die Mauer fiel, uns bleiben also jeweils nur ein paar, dennoch eindrückliche, unterschiedliche Empfindungen an diese Zeit vor dem Fall. Und trotzdem fällt es uns manchmal nicht leicht, das ganze Ausmaß der Ungerechtigkeit zu erahnen, die die Menschen in den „neuen Bundesländern“ in den Jahren nach dem Fall bis heute erleben mussten. Von dem Niedergang ihrer Identität, von dem Verlust alter Glaubenssätze, vom Verlust der Arbeitsplätze und Wirtschafstkraft gar nicht zu reden. Medien aus Ostdeutschland wurden aufgekauft und mit westlichen Chefredaktionen ersetzt. Was macht das mit einem, wenn eine absolute westliche Anpassung von dir erwartet wird, während sich alles um dich herum von jetzt auf gleich verändert.
Der bekannte Soziologe Steffen Mau hat mit „Ungleich vereint“ erneut eine schlaue Betrachtung und Bewertung niedergeschrieben. Dass die „Ossifikation“, wie er es nennt, wieder stärker wird, ist nicht nur kein Wunder, es könnte eine Chance sein. Der Osten als „Labor für Experimente neuer demokratischer Partizipationsformen“ sehen, ist sein Vorschlag. Der Osten werde nicht wie der Westen, warum also nicht neu und experimentell denken. Chancen schaffen, statt weiter an der gegenseitigen Schuldzuweisung anhaften. Ein Aufruf für ein neues Verständnis des Ostens, das sich wiederum gegen die radikale Protest-Politik der AfD wenden könnte. Über Buch7.
Anne Applebaum: Die Achse der Autokraten
Wer AfD wählt, wählt für sich und sein Leben Autokratie. Also unterwirft sich freiwillig der Alleinherrschaft Einzelner oder Gruppen. Unterjocht sich. Was das für uns im Einzelnen bedeuten kann, erklärt Autorin Anne Applebaum in „Die Achse der Autokraten“. Wenn Verfassungen zweitrangig oder gar abgeschafft und die Interessen Einzelner oder einzelner Gruppen vorrangig werden, entsteht vor allem: noch mehr Macht. Und das geht selten im Einklang mit den Interessen „des kleinen Mannes“ einher. Umso verwunderlicher, dass eben jener auf der Straße danach rum krakelt. Ihm sei dieses Buch empfohlen, um sich einzulesen, wie diese ausgeklügelten Allianzen „Die Eliten!!!“ sich untereinander mit Waffen, Technologie, mit Öl und sonstigen Ressourcen zu international agierenden Mafiabanden machen. Ihre Menschenrechte einschränken. Und das Leben des Einzelnen nichts mehr wert zu sein scheint, es sei denn, er und sie gehorchen stramm. Schöne neue Welt. Über eichendorff21.
Bastian Matteo Scianna: Sonderzug nach Moskau
Autor Scianna sagt: Die "Utopie der Verflechtung" war keinesfalls ausschließlich Made in Germany. Er muss es wissen, denn er hatte Einblicke in unbekanntes Archivmaterial aus dem In- und Ausland, unter anderem zu den Akten des Kanzleramts unter Helmut Kohl, zu den Protokollen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion oder Gesprächs-Mitschriften aus britischen und amerikanischen Quellen. Und konnte daraus analysieren, dass die deutsch-russischen Beziehungen einem „Sonderzug nach Moskau“ glichen. Eine besondere Art der Verbundenheit zumindest eine gefühlte. Dass Russland mit dem Angriffskrieg gegen die Ukraine und die immer wieder drohenden Aussagen über den Einsatz von atomaren Waffen gegen mögliche Alliierte die Welt und insbesondere Deutschland schockte und diese Verbindung jäh kappte, kam für viele überraschend. Für mich ehrlich gesagt nicht so. Bastian Matteo Scianna legt mit dieser wissenschaftlich fundierten Aufarbeitung aber Gründe dar, warum gerade seitens der Politik nicht damit gerechnet wurde. Das finde ich alleine deshalb spannend, weil mir spätestens seit der Annexion der Krim Russland hyper-suspekt war. Daher eine ausdrückliche Kaufempfehlung. Auch für mich. Über C.H. Beck.
Bücher zu Weihnachten: Gesellschaftskritik, Feminismus und Anti-Work
Jovana Reisinger: Pleasure
Die Rezensent*innen überschlagen sich. Einig ist sich hier keine: Ist „Pleasure“ nun hoch-politisch und feministisch oder völlig abgehoben sowieso auch überflüssig. Auch ich: unentschlossen. Der vermeintliche Aufstieg aus Armut und Unterschicht (sie ist Kind von Wirtsleuten) eher ein Emporkommen aus der Mittelschicht. Dennoch bindet sich Reisinger fest an ihr inneres Arbeiterkind. Die wichtigste Szene ist ihr, wie sie auf dem roten Teppich enttarnt wird, wie ihr, anhand ihrer Kleidung und der gefälschten Dior Saddle bag angesehen wird, du bist nicht wie wir, du kommst aus der Gosse. Jetzt kostet besagtes Dior Stück neu um die 4.000 €, ist aber auf einschlägig bekannten Designer-Vintage-Plattformen für um die 600 € zu erstehen. Ein Obolus, den die, wie sie ja selber beschreibt, sehr erfolgreiche Reisinger hätte zahlen können. Aber ihr schrill-strassiges Outfit zeigt eben auch, die Frau will, wenn überhaupt, neureich wirken. Sie will krawallig inmitten alten Geldes stehen und sagen, ich gehöre hier trotzdem hin. Du siehst es an meinen Acrylnägeln.
Eine gefälschte Dior Saddle bag zu tragen käme für mich, selber Schmuddelkind, nie in Frage, für Jovana Reisinger ist es Glamour. Ihre „fotzigen“ Outfits sind für sie Ausdruck ihrer Persönlichkeit, das Slutshaming, dass sie dadurch erfährt, Ergebnis einer patriarchalisch-verkommenen Gesellschaft. Eigennutz und Altruismus versteht sie als eine Ergänzung, nicht als Widerspruch. Sie sieht sich als eine Carrie Bradshaw, ist dabei aber eine Samantha. Kolumne bei der FAZ hin oder her.
Reisinger: „Ich behaupte eben auch, dass es durchaus ein politisches Moment haben kann, eine politische Bewegung haben kann, wenn es nämlich von unten nach oben geht. Also, wenn diese Leute, die vermeintlich nicht dazu gehören sollen zum elitären Literaturbetrieb, wenn die dann aber diesen Platz einnehmen und in diesem Sinne schon für Ärger sorgen.“ Da ist es wieder, das vermeintliche Arbeiterkind, und dann auch noch in Tussi-rosa.
Viele erfolgreiche Literaten entstammen der Mittelschicht. Das von ihr vorgetragene Hörbuch erinnert mich sprachlich, wie von der Intonierung übrigens sehr an den Autor Tim Sohr, auch er: Kind der Mittelschicht.
Katja Eichinger meint: „Jovana Reisingers Erkundungen beweisen, dass der Kontinent der weiblichen Lust schon lange nicht mehr dunkel ist. Vielmehr beschreibt sie höchst amüsant und intelligent das feministische Lebensgefühl einer neuen Generation, die sich ein Recht auf Widersprüche vorbehält.“
Wenn sich die Literat*innen so uneins sind, bin ich auf jeden Fall schon mal interessiert. Über Ullstein.
Bianca Jankovska: Potenziell furchtbare Tage
Die FDP hasst diesen Trick: An Bianca Jankovska’s Mindset würde sich eine Franca Lehfeldt mit ihren alten, weisen Männern die schönen Zähne ausbeißen. Zu weit weg sind die progressiven Ideen dieser jungen Wienerin, die nicht nur Kündigungscoach ist – hier habe ich ein Interview mit ihr geführt – sondern auch noch erfolgreiche Anti-Hype-Work-Attitude-Aktivistin, Bloggerin und Autorin. Arbeiten, um Spaß an der Arbeit zu haben. Aber dann hat die Frau auch noch eine ganz starke ultra-feministische Meinung und ruft sie unerhört laut in die Welt hinaus. Schrecklich für einen Christian Lindner, kaum auszuhalten, wenn jemand da Rechte für sich und andere im Arbeitskontext beansprucht. Für Menschen. Mit Eierstöcken, die ihre Tage haben. Pah.
Dabei könnte es ja auch so einfach sein. Wäre ich Chefin, dann Biohacking-Chefin: Du hast deine Tage? Babe, leg dich hin, ruh dich aus, kümmre dich gut um dich. Wenn du wieder da bist, hast du eh wieder Lust auf deine sinnstiftende Arbeit. Du bist ‘ne Eule? Arbeite halt um Mitternacht. Jankovska fordert zyklusorientiertes Arbeitszeitmanagement und meint damit nichts weiter, als eben Rücksicht zu nehmen auf Menschen, die mit ihren Tagen schwer geschlagen sind. Ich zum Beispiel. Ich habe Schmerzen, die bis zur Ohnmacht führten. Und Jankovska sagt ganz richtig, dass unser kapitalistisches Patriarchat da kein Erbarmen kennt. Ich bin immer brav zur Arbeit gegangen. Wie dumm. Weder für menstruierende Personen, noch für psychisch erkrankte, auch nicht für Menschen mit Behinderungen gibt es wirklich adäquate Arbeitsbedingungen. Also ruft Bianca auf: nieder mit dem heutigen Arbeitssystem und auf zum „Anti-Work-Feminismus ganz ohne Perioden-Glitzergedöns und Wärmflaschen-Merch.“
Mit Anti-Work ist mitnichten das Niederlegen der Arbeit gemeint. Im Gegenteil, du sollst mögen, was du da tust, aber unter menschlichen Bedingungen, die dich eben nicht krank machen, wie mich meine. Scheiß auf Work hard, Play hard. Wir müssen uns lösen von krankmachenden Arbeitszwängen. Die Frau gehört gelesen. Auch gerne von Krankenkassen-Lobbyist*innen in Berlin, immerhin zahlen die Kassen, was verbrecherische Vorgesetzte ihren Mitarbeitenden antun. Alles zur Superfrau auf ihrem Verlagsportrait.
Kochen, Putzen, Sorgen / Care Arbeit in der Kunst seit 1960
Das Thema Care-Arbeit ist erst in den letzten Jahren bei uns große geworden. Dabei beschäftigen sich seit den 1960ern Jahren weltweit Künstlerinnen wie Margaret Raspé, Gabriele Voss, Tomaso Binga, Anna Daucíková, Hackney Flashers, Mako Idemitsu, Ana Victoria Jiménez, Mary Sibande und Jinran Ha kritisch mit Care-Arbeit. Die Hausfrau, die heute ihr großes TikTok-Combeack als Trad-Wife hat, in den 50ern und 60ern hatte vor allem zu funktionieren und der Familie dienen. Die körperlichen Strapazen der täglichen Arbeit, das gleichzeitige Abwerten von Putzen, Kochen und das Umsorgen der Familie zeigen die Arbeiten im zweisprachigen Katalog. Ebenso wie die Bedingungen, die Care-Arbeiterinnen strukturell marginalisieren.
Herausgeberinnen: Friederike Sigler, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kunstgeschichtlichen Institut der Ruhr-Universität Bochum.
Linda Walther ist Direktorin des Josef Albers Museum Quadrat Bottrop.
Die Ausstellung „Kochen, Putzen, Sorgen / Care Arbeit in der Kunst seit 1960“ läuft noch bis März 2025 im Josef Albers Museum Quadrat, Bottrop. Über Hatje Cantz.