Die Stress-Löser-Box – 56 spielerische Karten, um gar nicht erst im Burnout zu landen

Man sieht die Karten der sogenannten "Streee-Löser-Box"

Foto: Gaby Lauhoff


Gaby Lauhoff kenne ich seit gut zwanzig Jahren, denn wir haben zusammen in einer PR-Agentur gearbeitet – und dabei unglaublich viele Stunden vor allem mit Lachen zugebracht. Die Frau hat einen exzellenten Humor! Beide verbindet uns zudem eine langjährige Tätigkeit als PR-Managerinnen in der Musikindustrie, auch damals haben sich unsere Wege gekreuzt – sie als Geschäftsführerin einer PR-Agentur, ich als PR-Managerin bei Universal/Motor Music. Schließlich hat uns der Weg wieder zusammengeführt. Wir haben gemeinsam viel erlebt, von Jack Daniel’s PR-Stunts auf großen Festivals, zu schicken PR-Abenden in angesagten Coiffeure-Stuben in Hamburg und München, um die Redakteurinnen der Frauen-Hochglanzmagazine zu umwerben und mit einem französischen Luxuslikör zu umschmeicheln. Haarschnitte sind allerdings auch für uns abgefallen.

Doch dann trennten sich die Wege – und beide führten zum Burnout. Gaby war zumindest auf dem Weg dahin, konnte noch rechtzeitig abbiegen, ich hingegen schlitterte voll hinein. Sie hat daraus eine Tugend gemacht und sich ausbilden lassen, gründete als zertifizierte Burnout-Stress-Therapeutin eine Agentur und gab fortan erfolgreich Kurse und Seminare in Unternehmen und für Privatpersonen. Bei mir sitzt der Burnout noch fest. Und so teilen wir wieder ein Thema. Burnout – wo kommt er her, wo geht er hin; wie kommt man am besten da raus und wie eigentlich am allerbesten gar nicht erst dahin. Gaby hat dazu eine schlaue Idee entwickelt, sich mit vielen Fachleuten aus dem Bereich Coaching und Therapie beraten und sie schließlich umgesetzt: die Stress-Löser-Box. Eine Art Therapie-to-go.

Stress-Burnout-Trainerin Gaby Lauhoff steht vor einer grauen Wand und lächelt

Burnout-Stress-Therapeutin Gaby Lauhoff

Die Idee zur Stress-Löser-Box

Gaby hat in ihrer Arbeit und den damit verbundenen Beratungsgesprächen mit von Burnout oder großer Stressbelastung Betroffenen vor allem eines herausgezogen: Wer gestresst ist, wer unter Überlastung leidet, der hat vielleicht nicht die Kapazitäten, ein Selbsthilfebuch in die Hand zu nehmen. Also setzte sich Gaby ran und entwarf auf 56 spielerischen Karten eine Art Buch + Therapie-Technik + Achtsamkeitsleitfaden. Damit man im Falle eines Falles einfach eine Karte ziehen kann. Diese strukturierten Coaching-Karten sind auf vier relevante Themengebiete runtergebrochen:

Akut – Bedient Techniken aus der kognitiven Verhaltenstherapie wie die Radikale Akzeptanz (eine meiner Lieblings-Karten) oder die Atemtechnik 4+4=8.

Coaching – Die Karten dienen der Selbstreflexion und sind gut für mittel- oder langfristige Problemlösungen. Beispiel: Einen liebevollen Zeitplan erstellen oder ein Ressourcenglas mit eigenen Stärken befüllen.

Regenerative Mind – Hier geht es um das breite Feld der Achtsamkeit, die Karten zeigen viele Techniken rund um das Schärfen des Bewusstseins auf.

Regenerative Body – Die total unterschätze Art der Selbstfürsorge. Von guter Ernährung bis zur Selbstmassage beinhalten die Karten Tipps, die mindestens so wichtig sind wie die Achtsamkeit. Wohlfühlen und sich um sich selber kümmern ist essenziell für starke Resilienz.

Das Ganze ist also ein bisschen wie ein Spiel für die eigene mentale und physische Gesundheit. Man kann es im akuten Fall, oder beispielsweise jedes Wochenende als Ritual einsetzen. Für ein paar Beispiele zur richtigen Anwendung habe ich Gaby befragt.

junieundich: Nehmen wir mal an, ich mit meiner Dauerüberlastung brauche sowohl akute als auch langfristige Unterstützung, welche Karten wären für mich besonders geeignet? Und welche bei jemandem, der akut Hilfe braucht, weil er/sie vor einem großen Projekt steht?

Gaby Lauhoff: Für jemanden, der mit Dauerüberlastung zu kämpfen hat und langfristige Unterstützung sucht, wären Karten aus dem "Regenerativ Mind" und "Regenerativ Body" Bereich besonders hilfreich. Hierbei könnten Karten zu Themen wie "Positive Selbstgespräche", "Bewusst atmen", "Achtsamkeitstraining", "Genusstraining", "Kraftquellen" und "Guter Schlaf" eine nachhaltige Unterstützung bieten. Und ganz wichtig finde ich eigentlich immer eine Reflexion der "Inneren Antreiber" und des eigenen "Perfektionismus". Die sind ja häufig der Grund, warum Menschen sich immer wieder in hohe Belastungssituationen bringen.

Für Menschen, die akut Hilfe vor einem großen Projekt benötigen, könnten Karten aus dem "Coaching" Bereich wertvoll sein. Insbesondere Methoden wie "Energietank", "Stressprotokoll", "Zeitmanagement", "Pausen" und "Werte" können dabei helfen, Stress zu bewältigen, Fokus zu schaffen und eine effektive Herangehensweise an das Projekt zu entwickeln. Hier geht es um praktische Tools, die sofort umsetzbar sind und die mentale Belastung in akuten Phasen reduzieren können. Zusätzlich würde ich auch noch mindestens eine Technik von den Akutkarten empfehlen, die dann im "Notfall" gut abgerufen werden können. Z.B. die 4+4=8 Atemtechnik, oder Gedankenstopp. Und die Methode "Liebevoller Zeitplan" kann von Anfang an Überlastung verringern.

Auf einem Holztisch liegen die Karten der 2Stress-Löser-Box" mit den Themen "Liebevoller Zeitplan" und "Überforderung"

Im Stress? Probiere den „Liebevollen Zeitplan“!

Okay! Und wie schaffe ich es, nicht wieder in alte Muster zu fallen?

Die Aufrechterhaltung neuer, nachhaltiger Gewohnheiten erfordert Zeit, Geduld und kontinuierliche Selbstreflexion. Hier sind einige Strategien, um alte Muster zu durchbrechen und an einer achtsamen Lebensart festzuhalten:

Kleine Schritte: Starte mit kleinen, realistischen Veränderungen. Diese sind leichter zu integrieren und können langfristig zu nachhaltigen Gewohnheiten werden.

Regelmäßige Praxis: Integriere die Methoden regelmäßig in deinen Alltag. Setze dir feste Zeiten dafür, sei es täglich oder wöchentlich. Kontinuität ist entscheidend, um neue Verhaltensweisen zu festigen.

Selbstreflexion: Nimm dir Zeit für Selbstreflexion. Frage dich regelmäßig, wie sich die neuen Gewohnheiten auf dein Wohlbefinden auswirken. Dies stärkt die Motivation, weiterzumachen.

Fehler akzeptieren: Akzeptiere, dass Rückschläge normal sind. Wenn alte Muster wieder auftauchen, sieh sie als Gelegenheit zur Lernkurve, nicht als Scheitern.

Unterstützung suchen: Teile deine Ziele mit anderen und suche Unterstützung. Dies kann Freunde, Familie oder auch Gleichgesinnte in achtsamen Gemeinschaften umfassen.

Flexibilität bewahren: Sei flexibel und passe die Methoden an deine Bedürfnisse an. Das Leben verändert sich, und es ist wichtig, dass sich deine nachhaltige Lebensart sich ebenfalls weiterentwickeln kann.
Tiere beobachten: Schau deinem Hund beim Spaziergang zu. Er ist immer im "Hier und Jetzt". Und damit glücklich.

Langfristige Vision: Fokussiere dich nicht nur auf kurzfristige Ergebnisse, sondern visualisiere eine langfristige, achtsame Lebensart. Eine klare Vision kann als Antrieb dienen, dranzubleiben.

Belohnungen setzen: Belohne dich für Fortschritte. Kleine Belohnungen können die Motivation steigern und positive Verknüpfungen mit den neuen Gewohnheiten herstellen.

So kannst du auf jeden Fall die Chance erhöhen, alte Muster zu überwinden und langfristig an einer nachhaltigeren, achtsamen Lebensart festzuhalten. Und wenn es nicht klappt - einfach immer wieder vorne anfangen!

Gaby erklärt ihre Idee


Mehr zur Stress-Löser-Box und Gaby Lauhoff gibt es auf der Homepage der Stress-Löser-Box.

Zurück
Zurück

Sind Krankheiten Botschaften deiner Seele? Ein Gastbeitrag von Kati Gehres

Weiter
Weiter

Februar Favoriten – Mit Liebe ohne Valentin, dafür mit fairem Schmuck, Sneaker-Love und Yoga-Amore